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Frage von Sebastian T. •

Frage an Günther Felbinger von Sebastian T. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Felbinger,

ich halte die Energiewende für notwendig, aber sie muss den Menschen noch eine lebenswerte Umgebung ermöglichen.
Wie wollen Sie die Verspargelung unseres schönen Landschaftsbilds durch Windräder verhindern, z. B. an der Birkenhainer Straße?
Die CSU will die Formel „mindestens 10 x so viel Abstand zu Wohngebieten wie ein Windrad hoch ist“. Was schlägt Ihre Partei vor?

MFG Tokarz

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Sehr geehrter Herr Tokarz,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Wie Sie halten ich und die FREIEN WÄHLER die Energiewende für unumstößlich. Deshalb gilt es mit Vernunft und Augenmaß diese umzusetzen. Wie Sie sicherlich aus Veröffentlichungen in den lokalen Medien entnehmen konnten, sehe ich die von Ihnen angesprochenen Windparks an der Birkenhainer Straße als sehr problematisch an. Ich muss Sie auch in einem Punkt hinsichtlich der 10 x - Lösung widersprechen. Dies ist nicht die Meinung der CSU, sondern nur des Ministerpräsidenten Seehofer, der diese in meinen Augen wahlkampftaktische Aussage gemacht hat ohne den Kern der Bundesgesetzgebung zu kennen, also Populismus pur.

Für mich braucht es eine kompakte Herangehensweise an die Energiewende. Dazu brauchen wir als Erstes einen Masterplan der Bundesregierung, der die Potentiale erneuerbarer Energien in den einzelnen Bundesländern objektiv darlegt und als Zweites einen Masterplan jedes Bundeslandes. In beiden Punkten haben die Bundesregierung und die Staatsregierung in Bayern bisher total versagt.

So wurde in der von uns von Beginn an skeptisch betrachteten Energiekommission des Landtages viel geredet, aber wenig gehandelt, weswegen die Oppositionsparteien dann auch aus dieser Kommission ausgestiegen sind. Wir bräuchten eine objektive Betrachtung aller Potentiale in Bayern (wo ist was mit welchem vertretbaren Aufwand [für Mensch und Umwelt] mit regenerativen Energien machbar?). Es kann nicht sein, dass in Unterfranken alle Windräder Bayerns stehen und in Oberbayern die schöne Landschaft erhalten bleibt und sich weder Geothermie (besonders geeignet für Oberbayern) oder Wasserkraft dort weiter breit macht nur um die schöne Landschaft zu erhalten.

Wir brauchen gerade in Main-Spessart ein klares Bekenntnis der Kommunalpolitiker, dass nicht vorbelastete Schutzgebiete bei der Windkraft außen vor bleiben. Wenn dann im Einzelnen vorbelastete Schutzgebiete (wie z.B. Oberbecken Sindersbachtal) mit Windkraftanlagen bestückt werden, dann ist das im Maß des Erträglichen, aber es darf nicht dazu kommen, dass der gesamte Spessart-Rücken mit Windkraftanlagen vollgepflastert wird.

Des Weiteren gilt es weitere erneuerbare Potentiale zu prüfen. Dazu hat ja nun der Landkreis auch einen Energieleitplan erstellen lassen.
Entscheidend für mich sind auch die weiteren Entwicklungsmöglichkeiten neuer Technologien. So werden mittelfristig bsp.weise bei den Solaranlagen auch die nördlichen Dachhälften als Energieproduzenten möglich sein und derzeit laufen bereits Forschungen hinsichtlich der nächtlichen Gewinnung von Solarstrom. Hier werden sich neue Möglichkeiten auftun. Dies in Zusammenhang mit einer dezentralen Ausrichtung und Speicherung und Nutzung in jedem Haushalt macht die Energiewende dezentral ausgerichtet möglich. Wir werden dann auch nicht auf die großen Stromtrassen zurück greifen müssen wenn wir es dezentral regeln können.

Übergangsweise erfordert die Umsetzung der Energiewende aber die Heranziehung von Gaskraftwerken als Übergangstechnologien und hierbei wird die Methanisierung eine nicht unerhebliche Rolle spielen.
Insofern brauchen wir nicht blindlings Windkrafträdchen vor jeder Tür, sondern wir müssen vernünftig und verträglich den Ausbau durchführen.

Mit freundlichen Grüßen

Günther Felbinger, MdL