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Günther Beckstein
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Frage von Florian L. •

Frage an Günther Beckstein von Florian L. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herr Beckstein,

Wieso sucht man die Schuld für einem Amoklauf ständig bei den sogenannten "Killerspielen"?
Nach dem Massaker in Finnland hieß es:
"Der Täter habe Kopfschüsse am PC trainiert" - Entschuldigung, aber inwiefern ist denn die Handhabung einer Waffe, mit der einer Computermaus vergleichbar? Das klingt als wären Spiele wie "Counter-Strike" eine Art Ausbildungsstätte für Amokläufer. Es gibt soviele Gründe und Einflüsse, die bei solch einer Tat zusammenkommen und einen Menschen letzten Endes zum explodieren bringen.
Natürlich spielen die Medien eine wichtige Rolle bei der psychischen Entwicklung eine Menschen, jedoch gehen meiner Meinung Ihre Schuldzuweisungen zu weit, sonst müsste man neben den Killerspielen genauso Horrorfilme und aggressive Musik zu den Ursachen und Auslösern zählen - was natürlich völliger Quatsch wäre.
Ich denke, dass der Täter massive psychische Probleme mit sich selbst und seiner Umwelt hatte - sei es Familie, Freunde, Beruf und damit verbundene Tragödien etc.
Meiner Meinung nach wird einfach um einen Sündenbock für solch ein Massaker gesucht, da diese Täter absolute Ausnahmefälle sind, die unberechenbar und unerklärlich sind. Denken Sie nicht, dass ein Verbot kaum Früchte tragen würde, da dies v.a. bei den heutigen digitalen Möglichkeiten kaum ein Hinderniss für "Killerspieler" darstellt?

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Lenhart,

vielen Dank für Ihre Frage. Der Amoklauf in Finnland hat mich zutiefst schockiert. Ich bitte Sie um Verständnis dafür, dass ich zu dieser unfassbaren Tat und möglichen Beweggründen des Täters an dieser Stelle keine Mutmaßungen anstellen werde.

Meine Position zu so genannten "Killerspielen" ist klar. Ich habe sie unter kandidatenwatch.de bereits erläutert. Natürlich ist es richtig, dass nicht jeder Spieler ein Gewalttäter wird. Aber wenn Spiele auch nur zu einem bestimmten Prozentsatz ein höheres Maß an Jugendgewalt auslösen - und zu dieser Annahme geben wissenschaftliche Studien hinreichend Grund -, dann ist das Grund genug, sie zu verbieten. Eine Indizierung reicht nicht: Spiele, die brutale Gewalt verherrlichen, müssen generell verboten werden. Die CSU wird hier nicht locker lassen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Günther Beckstein, MdL
Bayerischer Ministerpräsident