Dr. Günter Krings MdB, 2021
Günter Krings
CDU
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Frage von Sarah P. •

Frage an Günter Krings von Sarah P. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Krings,

die CDU spricht gerne von Haushaltskonsolidierung und sparen.
Der Bund der Steuerzahler kreidet Schulden in Milliardenhöhe (genauer gesagt von 2.072 Mrd. Euro) an und auf Wikipedia heißt es:

"Deutschland ist zu ca. 60 % bei inländischen Gläubigern verschuldet, ca. 40 % der deutschen Verschuldung sind Auslandsschulden. Die inländischen Gläubiger sind zu ca. zwei Dritteln inländische Kreditinstitute und zu einem Drittel Nichtbanken (Versicherungen, Unternehmen, aber auch Privatpersonen)"

Ich würde mich sehr freuen von Ihnen zu erfahren, bei was für Privatpersonen (oder Unternehmen und Kreditinstituten) Deutschland verschuldet ist, da ich dadurch die Souveränität der BRD verletzt sehe. Es heißt nicht umsonst "wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing".

Vielen Dank für Ihre Antwort,

Sarah Peters

Dr. Günter Krings MdB, 2021
Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Peters,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage nach der Staatsverschuldung Deutschlands und den privaten Gläubigern im Inland.

Sie schreiben, dass laut Wikipedia 60% der Gläubiger im deutschen Staatshaushalt aus dem Inland stammen und ein Drittel davon Versicherungen, Unternehmen und Privatpersonen seien. Leider bezieht sich Wikipedia hier auf Zahlen aus dem Juli 2009, die nach heutiger Sachlage in dieser Form nicht mehr quantifizierbar sind. Das liegt daran, dass die Deutsche Finanzagentur, welche die Haushalts- und Kassenfinanzierung der Bundesrepublik Deutschland regelt, im Jahr 2012 das direkte Geschäft mit Privatanlegern eingestellt hat. Bis dahin war es privaten und unternehmerischen Anlegern, also sogenannten Nichtbanken, möglich, bei der Finanzagentur ein kostenloses Schuldbuchkonto anzulegen und Bundesschatzbriefe, Finanzschätze und Tagesanleihen gebührenfrei zu erwerben und verwahren zu lassen. Dieses direkte Geschäft ist seit Ende 2012 nicht mehr möglich, sondern nur noch über Banken abwickelbar. Die Finanzagentur, deren Eigentümerin der Bund ist, hat demnach keine Möglichkeit mehr nachzuvollziehen, welche Privatanleger in welcher Höhe Bundesanleihen halten, da diese Informationen dem Bankgeheimnis unterliegen. Darüber hinaus gibt es einen großen Sekundärmarkt für Bundeswertpapiere, da deutsche Anleihen im In- und Ausland als sehr sicher gelten. Den internationalen Weiterverkauf dieser Papiere kann die Finanzagentur nicht überblicken.

Was die genaue Struktur der Gläubigerbanken betrifft, möchte ich Ihnen die Website der Deutschen Finanzagentur empfehlen, die nicht nur ausführliche Informationen zum System der Bundesemissionen bietet, sondern auch eine Auflistung der beteiligten Banken. (Diese Liste finden Sie auch hier: http://www.deutsche-finanzagentur.de/institutionelle-investoren/primaermarkt/bietergruppebundesemissionen/ ).

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Günter Krings

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