Im Marvin Neumann-Podcast: Alle sollen in die Rentenkasse einzahlen. Da daraus Ansprüche entstehen: Geht es um Gerechtigkeit oder Übergangseffekt? Warum keine Beiträge auf Kapitaleinkünfte?
Sehr geehrter Herr Gysi,
vielen Dank für Ihre Aussagen im Podcast von Marvin Neumann – ich stimme weitgehend zu. „Beamte/Selbständige in die GRV“ bedeutet aber, dass jeder zusätzliche Einzahler auch Ansprüche erwirbt; langfristig löst das die Demografie daher aus meiner Sicht nur begrenzt. Mir fehlt etwas Wesentliches in der Debatte über die Beitragsbasis: In der GRV werden Beiträge auf Arbeitseinkommen erhoben; Kapitaleinkünfte (Zinsen/Dividenden) sind nicht beitragspflichtig. Warum fordern Sie keinen zweckgebundenen GRV-Solidarbeitrag auf Kapitaleinkünfte oberhalb eines Freibetrag/ einer BBG (ohne zusätzliche Rentenpunkte), um Arbeit zu entlasten? Selbst wenn jemand privat krankenversichert ist und keine GRV-Rente erwartet: Seine Kapitalerträge entstehen nur innerhalb staatlicher Ordnung (Eigentums- und Vertragsschutz, Gerichte/Polizei), mit öffentlicher Infrastruktur, Bildung und stabiler Währung. Deshalb ist ein Beitrag auf Kapitalerträge zur Sozialversicherung gerecht.

