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Gregor Gysi
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Frage von Susanne K. •

Frage an Gregor Gysi von Susanne K. bezüglich Jugend

LESERBRIEF der schändliche Betrug vom Staat an unseren Kindern

Ich bin eine alleinerziehende 44 jährige Frau, mein Sohn ist 13 Jahre alt. Wir leben von Hartz 4 und ich muss was los werden.
Der Satz den ein Erwachsener bekommt liegt bei 345 Euro für den Lebensunterhalt?
Leider ist dem nicht so, in Wahrheit lebe ich vom “Einkommen” meines Sohnes.
Ich bekomme von den 345 Euro nur 230 Euro ausgezahlt da man mir sagte mein Sohn hätte zuviel “Einkommen”. Er bekommt 200 Euro Unterhalt und 152 Euro Kindergeld.
Da wir nicht wie Mutter und Kind zusammen leben sondern wie eine Lebensgemeinschaft (laut Amt), trägt er die Hälfte aller Kosten und somit wird je mehr “Einkommen” er hat mir dementsprechend mehr abgezogen.
Das bedeutet das selbst wenn die Politiker ihre schönen Reden wahr machen und es zu einer Kindergelderhöhung kommen sollte, mein Sohn davon nicht einen Cent sieht. Ich bekommen einfach nur dementsprechend weniger.
Ich muss meinem Sohn wirklich alles entsagen, alles was sich ein Junge von 13 Jahren so wünscht , es ist schon schwierig bis manchmal unmöglich ihm die wichtigen Dinge zu kaufen.
Wenn man dann die Politiker Satze sagen hört wie, “Die Kinder sind das wichtigste für uns” oder “wir werden etwas für Kinder tun die an der Armutsgrenze leben müssen” , dann kann man schon die Wut bekommen,
Wem sollte die Kindergelderhöhung nutzen?
Den Leuten die sie nicht so nötig haben?

Alles in allem: Überlegt gut bevor ihr Kinder in die Welt setzt, eine Arbeit verliert man heut zu Tage schnell und egal wie viele Jahre man Arbeitslosenversicherung bezahlt hat, nach einen Jahr werden die Kinder (egal wie alt sie sind) für euch Bluten müssen. Man könnte es böse versteckte Kinderarbeit nennen.

Ich möchte nur erreichen das meinem Sohn das was er an “Einkommen” hat auch für sich nutzen kann, und nicht mit seinen 13 Jahren seine Mutter ernähren muss. Das sollte nicht Sinn der Sache sein, auch die Kinder von Hartz 4 Empfängern sollten eine Chance bekommen.

Mit freundlichen Grüßen
Susanne

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Krug,

Ihre Nachricht vom 23. Juli hat mich erreicht.
Zunächst stimme ich Ihnen zu, dass Hartz IV überwunden werden muss, auch wegen der demütigenden Regelungen. Wir kritisieren bereits seit geraumer Zeit, dass das Kindergeld mit angerechnet wird und deshalb eine Erhöhung des Kindergeldes weder Ihrem Sohn noch Ihnen nützte. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und Selbständige hätten etwas davon, Hartz IV-Empfängerinnen und -empfänger haben diesbezüglich aber nichts zu erwarten. Wir werden im Bundestag immer wieder darauf hinweisen, aber Sie kennen ja die Mehrheitsverhältnisse. Union und SPD sehen die Welt halt anders als Sie und ich.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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