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Gerhard Kalinka
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Jens W. •

Wie positionieren sie sich zum BER am falschen Standort?

Die Standortentscheidung in der Vergangenheit war höchst intransparent und undemokratisch, Beim Raumordnungverfahren 1994 lag Schönefeld ganz hinten, nach dem Hinterzimmer-Konsensbeschluss Stolpe-Diepgen und Tiefensee wurde Schönefeld oh Wunder als geeignetster Standort bewertet, ohne Begründung, ohne Offenlegung! Bei den Grünen habe ich damals die Unterstützung gegen den falschen Standort vermisst. Frösche und Lurche in Sperenberg schienen wichtiger als die Lärm- u. Dreckbetroffene im Osten/Südosten Berlins. Die Protokolle, das warum, wurden nie veröffentlich! Alle Demonstrationen waren umsonst. Wenn der Flugverkehr das geplante Volumen erreicht wird es hier nicht mehr auszuhalten sein! Wie soll also die Zukunft aussehen? Im Moment wüsste ich nicht, wen ich wählen sollte.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Die Frösche und Lurche in Speerenberg müssen immer wieder für ein Grünen-Bashing herhalten, obwohl die (winzigen) Demonstrationen damals gar nicht von Grünen organisiert wurden. Aber man braucht ja einen Sündenbock für eine Entscheidung, die CDU und SPD (Wissmann, Diepgen, Stolpe) gemeinsam getroffen haben.

Ihren Frust über den Lärm verstehe ich. Ich selber wohne direkt unter der neuen Südbahn um komme jeden zweiten Monat in den "vollen Genuss". Wie Sie evtl. wissen, bin ich Sprecher der Volksinitiative gegen Nachtflug, die mit 120.000 Unterschriften auch vom Landtag Brandenburg angenommen werden musste. Doch das Land versteckt sich hinter den weiteren Anteilseignern am BER Bund und Berlin.

Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass der BER am falschen Standort steht, allenfalls für den regionalen Bedarf betrieben werden darf (Planfeststellung) und dringend ein Nachtflugverbot braucht.

In einer anderen Antwort bin ich darauf eingegangen, dass 10.000 Milliarden Passagiertkilometer mit Flugzeugen jedes Jahr zu viel für Mensch und Umwelt/Klima sind. Man muss anfangen, nach dem Verursacherpringip alle Kosten des Fliegens im Tickenpreis abzubilden: CO2-Austoß und -Kompensation, Feinstaub, Lärm, aktive und passive Schutzmaßnahmen, Umsiedlungen, Steuern auf CO2 bzw. Kerosin. Dann wären Tickets locker ca. 7 mal so teuer wie heute. Teil des Problems sind die versteckten Subventionen.