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Frage von Tom G. •

Frage an Georg Maier von Tom G. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sollte man das thüringische Abitur deutlich schwerer gestallten, damit zum Beispiel Ausbildungsberufe stärker gefördert werden, um in diesen Bereichen neue Fachkräfte zu gewinnen?

und haben sie noch andere Konzepte/Ideen um den Fachkräftemangel, besonders im Handwerker-Bereich einzudämmen?

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Sollte man das thüringische Abitur deutlich schwerer gestallten, damit zum Beispiel Ausbildungsberufe stärker gefördert werden, um in diesen Bereichen neue Fachkräfte zu gewinnen?

Thüringen liegt bei vielen Vergleichsstudien zum Thema Bildung meist auf einem Spitzenplatz. Das liegt meiner Meinung nach nicht daran, dass unser Abitur zu einfach ist, sondern hauptsächlich an sehr engagierten Lehrerinnen und Lehrern. Um mehr Menschen für Ausbildungsberufe zu gewinnen, müssen wir zum Einen von der Meinung abrücken, dass man mit Abitur studieren muss, zum Anderen müssen wir zeigen wie attraktiv Ausbildungsberufe sind. Darüber hinaus gibt es mittlerweile viele Ausbildungen, die eine sehr gute Schulbildung erfordern da sie sehr spezifische Fachverfahren beinhalten. Kurzum: Abitur und Ausbildung schließen sich keinefalls aus!

und haben sie noch andere Konzepte/Ideen um den Fachkräftemangel, besonders im Handwerker-Bereich einzudämmen?

Das aus meiner Sicht wichtigste Konzept zur Gewinnung zukünftiger Handwerkerinnen und Handwerker sind gute Arbeitsbedingungen - allen voran der Lohn. "Handwerk hat goldenen Boden" gilt auch heute noch. In vielen Branchen verdienen Fachkräfte mehr als Akademiker. In anderen Branchen, beispielsweise im Einzelhandel oder der Gastronomie, kann man trotz schwerer Arbeit teilweise kaum den Lebensunterhalt bestreiten. Das muss sich ändern.

Darüber hinaus würde ich gerne Projekte unterstützen, bei denen Unternehmen und Handwerksbetriebe mit Schulen kooperieren. Vor kurzem habe ich ein Unternehmen in Waltershausen besucht das Gummi- und Plastikteile herstellt. Dort arbeitet man eng mit Schulen der Region zusammen, um zu zeigen, dass die Arbeit dort nichts mehr mit der stinkenden und körperlich anstrengenden Arbeit von vor 30 Jahren zu tun hat. Stattdessen werden dort hochtechnisierte und automatisierte Arbeitsschritte angewandt, die gut ausgebildete und gut vergütete Profis brauchen. Eine solche Nachwuchsgewinnung ließe sich auch in andere Feldern anwenden.