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Frage von Robert R. •

Frage an Frank Schepke von Robert R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Schepke,

zum dritten Mal kandidieren Sie bereits bei einer Bundestagswahl. Zum ersten Mal 1965, seit 2009 als freier Kandidat. In jüngster Zeit sind Ihre Kernthemen dabei „Regionale Wirtschaftskreisläufe“ und damit einhergehend die maßgeblich von Ihnen mitgetragene Regionalwährung „KannWas“. 1965 jedoch ließen Sie sich für die NPD aufstellen und waren zeitweilig sogar Mitglied des Landesvorstand der NPD-Niedersachsen.
Auch dem Autor der von Ihnen propagierten Freiwirtschaftslehre Silvio Gesell wurden bereits zu Lebzeiten immer wieder antisemitische Tendenzen vorgeworfen. Zwar mögen diese Vorwürfe gegen seine Person auch im wissenschaftlichen Diskurs letztlich nicht zweifelsfrei zu klären sein, offensichtlich ist jedoch, dass seine Ideen zumindest anschlussfähig an antisemitische und rassistische Theorien sind.
Dass Sie sich zunächst der NPD zugewandt haben und später die Theorien Gesells propagieren, passt recht gut in diesen Kontext.
Ich möchte an dieser Stelle keinen Diskurs über antisemitische Tendenzen in der Freiwirtschaftslehre führen, sondern Sie um eine Stellungnahme bitten, wie Sie heute zu ihrem früheren Engagement für die NPD sowie dem von von dieser Partei propagiertem Weltbild stehen.

Mit freundlichen Grüßen,

Robert Reben

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Sehr geehrter Herr Reben,

gerne beantworte ich Ihnen Ihre Frage zu meinem früheren Engagement für eine damals wie heute zugelassene Partei. Vorweg möchte ich Ihnen jedoch vorschlagen, nicht alles zu glauben, was Ihnen das Internet über mich und vor allem über Silvio Gesell mitteilt. Die angeblichen antisemitischen Tendenzen Silvio Gesells unterstellen Sie dann mir, weil ich mich vor über 40 Jahrten "jedoch" der NPD angeschlossen hatte. Wie Ihre unterstellten "anschlußfähigen antisemitischen und rassistischen Theorien" Gesells in einen Kontext zu mir recht gut passen sollen, ist eine Konstruktion von Ungereimtheiten, die mir verschlossen bleibt.

Nun zu Ihrer Frage:
Als junger Mensch hatte ich sehr idealistische Vorstellungen von Demokratie. Ich habe Demokratie ernst genommen und wollte eigene politische Vorstellungen über die Mitgliedschaft in einer zugelassenen Partei zur Geltung bringen. Hierzu gehörten bereits damals Vorschläge zur Lösung der sozialen Frage, angeregt durch Steinersche Schriften ( Kernpunkte der sozialen Frage, Staatspolitik und Meschheitspolitik, Gedankenfreiheit und soziale Kräfte und weitere Schriften über die Dreigliederng des sozialen Organismus). In den damals großen Parteien schien mir das nicht möglich zu sein, (wie es sich ja auch bis heute gezeigt hat) deswegen trat ich in die NPD ein. Leider zeigte sich dann relativ schnell, daß auch in dieser Partei, nachdem sich die ersten Wahlerfoge eingestellt hatten, der Drang nach Posten und Pöstchen größer war, als das Nachdenken über Verwirklichung anfänglich dargestellter idealistischer Zielsetzungen. Inerparteiliche Auseinandersetzungen über Nichtigkeiten führten zu einer Art Lähmung, konstruktive Parteiarbeit war praktisch nicht mehr möglich. Hier setzte meine Kritik an, die mich in Konflikt zur Parteiführung brachte. Ich rangierte fürderhin nur noch unter ferner liefen.... Das hätte mich nicht weiter gestört, wenn nicht damals bereits bekannt geworden wäre, daß die Unterwanderung der Partei mit V-Leuten bis in die obersten Spitzen längerfristige Erfolge der Partei durch Provokationen, mißverständliche Äußerungen zum Antisemitismus und zur Ausländerfrage verhindern sollten und auch tatsächlich verhinderten.

Mit meinem Umzug aus Niedersachsen nach Schleswig-Holstein war dann meine glorreiche Parteikarriere beendet. Sie hängt mir bis heute an (das Internet vergißt nichts) und bringt alles, was ich beruflich und jetzt mit meiner Idee eines Regionalgeldes angefangen habe, unterschwellig mit dem, was über die NPD in den Medien berichtet wird in Zusammenhang.

Nun zu Ihrer Frage nach dem Weltbild. Hierin muß ich Sie leider enttäuschen. Ich könnte Ihnen mein privat zusammengebasteltes Weltbild erläutern. Das erspare ich Ihnen, schlage aber vor, diese Frage an den Verfassungsschutz zu richten, denn, wie ich aus der Presse vor einiger Zeit erfuhr, als es um das Verbot dieser Partei ging, ist jedes 7. Mitglied ein V-Mann und da den Leuten Geld zur Verfügung steht, sind sie sicherlich vorwiegend in Vorständen tätig, müßten natürlich auch auftragsgemäß über diese Frage unterrichtet sein, um entsprechend handeln zu können.

Mit freundliche Grüßen
Dr. Frank Schepke