Sehr geehrter Herr Dorn, wie stehen Sie angesichts der aktuellen Lage zur raschen Wiedereinsetzung der Wehrpflicht (für Männer)?

Der neue Wehrdienst ist notwendig, um die Bundeswehr und ihre Reserve personell zu stärken und die Einsatzbereitschaft langfristig zu sichern – zunächst freiwillig für Männer und Frauen. Wehrdienstleistende können die aktiven Soldatinnen und Soldaten z.B. bei Heimatschutz- und Sicherungsaufgaben spürbar entlasten. Angesichts der aktuellen sicherheitspolitischen Lage ist dies nicht nur praktisch bedeutsam, sondern auch ein wichtiges Signal nach außen: Mehr Menschen in der Bevölkerung erwerben wieder Wehrfähigkeit – und tragen damit zur Abschreckung bei.
Eine Rückkehr zur Wehrpflicht (mit der Möglichkeit eines Ersatzdienstes) halte ich für sinnvoll, wenn die Freiwilligkeit absehbar den Bedarf nicht deckt. Dazu müssen bereits heute die notwendigen Strukturen wie Ausbildung, Ausrüstung und Unterkünfte wieder aufgebaut werden. Langfristig befürworte ich zudem eine allgemeine Dienstpflicht (Wehrdienst oder gesellschaftlicher Ersatzdienst), da sie sowohl die Wehrfähigkeit des Landes stärkt als auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördert.