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Frage von Michael S. •

Frage an Fabian Baur von Michael S. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Baur,

eine konkrete Frage: Unterstützt die Piratenpartei und Sie als möglicher Abgeordneter die Einführung eines Kurzstreckentickets im Betrieb der VAG Freiburg? Gibt es überdies konkrete Pläne von Ihnen oder Ihrer Partei, wie ein möglioches Kurzstrecken ticket aussehen könnte, welche Preisklasse es haben wird und wie es gegenfinanziert werden könnte?

Mit freundlichen Grüßen,
Michael S

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Antwort von
PIRATEN

Sehr geehrter Michael S.,

vielen Dank für Ihr Interesse an mir und der Piratenpartei.

Wir gehen mit unserem Landtagswahlprogramm sogar einen Schritt weiter:
Mit Hilfe von wissenschaftlich begleiteten Feldversuchen - sowohl in Ballungszentren als auch im ländlichen Raum - wollen wir feststellen, ob sich ein gänzlich kostenfreier ÖPNV rechnen könnte. Überall wird der ÖPNV bereits bezuschusst; unter Einbeziehung möglicher Einsparpotentiale (Wegfall von Fahrscheinkontrollen, Material- und Druckkosten, Anschaffung und Wartung der Automaten, …) könnte dies ein sinnvoller Weg sein, den Individualverkehr von den Straßen zu bekommen und in diesem Zusammenhang auch eine Verbesserung der Luft- und Lebensqualität in der Innenstadt zu erreichen. Natürlich würden besonders auch finanziell schwache Bürger davon profitieren. Dies ist aber nur ein Konzept, welches eben noch auf seine Machbarkeit untersucht werden muss.

Zu Ihrer konkreten Frage: Aktuell sehe ich persönlich den Bedarf eines Kurzstreckentickets, allerdings v.a. auch mit einhergehender Umstrukturierung der bestehenden Regiokarte:
Kurzstreckentickets sind wichtig, da die aktuellen Preise für Einzelfahrtscheine unverhältnismäßig teuer sind. In diesem Zusammenhang befürworte ich auch klar die Einführung des längst überfälligen Sozialtickets.

Aktuell ist die Situation doch wie folgt: gerade Bürger, die den ÖPNV nur selten bzw. für kurze Distanzen nutzen, z.B. für Arztbesuche oder bei schlechter Witterung, treffen die hohen Einzelfahrtpreise, welche die Fahrscheine nach Schluchsee oder Herbolzheim subventionieren, besonders. Gleiches gilt auch für die Menschen, die ihre Regiokarte ausschließlich im Stadtgebiet nutzen, also z.B. in Zone 1.

Deshalb plädiere ich für ein Kurzstreckenticket bis 4 Stationen, gemeinsam mit einer nach den Zonen abgestuften Regiokarte. Das Kurzstreckenticket sollte hierbei natürlich günstiger werden als die Einzelfahrtscheine der Zone 1, die neue Regiokarte für Zone 1 günstiger als die aktuelle, für Zone 3 entsprechend teurer.

Der genaue Kostenrahmen sowie - falls überhaupt nötig - die Gegenfinanzierung hierfür müsste genauer beleuchtet werden, z.B. auch durch die Offenlegung und kritische Prüfung bestehender kommunaler Subventionen. Der Knackpunkt liegt meiner Einschätzung nach aber weniger an der Finanzierung, als an der Umgestaltung der Verträge bzw. Kostenbeteiligung zwischen den Kommunen, dem Verkehrsverbund und den Unternehmen, die schließlich die Verkehrsleistungen erbringen.

Auf jeden Fall sollte der Nutzen für die Bürger sowie deren Lebensqualität wichtiger sein, als die Produktstrategien der Verkehrverbünde und -betriebe.
Gerade in diesem Zusammenhang begrüße ich eben zukünftige Feldversuche eines kostenfreien ÖPNV - warum nicht auch in Freiburg?

Ich hoffe, dass ich Ihre Frage ausreichend beantworten konnte!
Mit freundlichen Grüßen,

Fabian Baur