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Eva-Maria Schreiber
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Frage von Maria E. •

Frage an Eva-Maria Schreiber von Maria E. bezüglich Umwelt

Ihre Aussage im persönlichen Profil "Zur Begrenzung des Klimawandels setze ich mich für eine nachhaltige, sozial-ökologische Politik ein. Ich bevorzuge eine weitgehend CO2-freie Mobilität, die u.a. auf den Ausbau des ÖPNV und von Radschnellwegen setzt und unterstütze eine ökologische Landwirtschaft ohne Massentierhaltung". Ich bin erst durch die Begegnungen mit Eva Bulling-Schröter auf den Gedanken gekommen, die LINKE zu wählen. Eva steht für dezentrale Energiewende ohne überdimensionierten Netzausbau - wie auch unser Aktionsbündnis gegen die Süd Ost Trasse. Sie befürwortet einen raschen Kohleausstieg. Sie sind jetzt die Einzige auf der Landesliste Bayern, die zumindest die oben in " " genannten Punkte benennt. Wie stehen Sie zu den Stromtrassen? Wie stehen Sie zur dezentralen Energiewende? Findet Eva eine adäquate Nachfolge, die sie ersetzen kann? Wenn Sie das nicht sind, wer könnte das aus Bayern sein?

Portrait von Eva-Maria Schreiber
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau E.,

Ich freue mich sehr zu hören, dass die engagierte Arbeit von Frau
Bulling-Schröter meine Partei für Sie interessant gemacht hat.

Die Energiewende wird nur dann erfolgreich sein, wenn sie sozial gerecht und durch die Bürgerinnen und Bürger selbst gestaltet ist. DIE LINKE streitet dafür, dass die Vormachtstellung von Großkonzernen in der Energieversorgung beendet und die Energieversorgung umfassend bürgernah und als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge organisiert wird. Wir brauchen vor allem eine regionale, dezentrale Stromerzeugung. DIE LINKE steht an der Seite der Initiativen gegen die großen Stromtrassen. Die erwähnte Süd-Ost-Trasse wird nicht benötigt, da sie weniger der Energiewende dient, sondern nur den Kohleausstieg verzögert.

In der Energiepolitik ist Handeln dringend angesagt. Das Pariser Klimaabkommen und die deutschen Klimaschutzziele erfordern, dass Kohletagebaue und Kohlemeiler bis spätestens 2035 der Vergangenheit angehören.**Ein nationales Kohleausstiegsgesetz und ein geregelter Strukturwandel müssen jetzt gestartet werden, weil sie Zeit brauchen, und die Beschäftigten, Unternehmen und Kohlereviere eine Perspektive benötigen, statt diese weiter gegen Klimaschutz und die Gesundheit der Menschen auszuspielen.

Wir treten für eine dezentrale, demokratische und soziale Energiewende ein. Damit meinen wir eine konzernunabhängige ökologische Energieerzeugung in Bürgerhand, die bezahlbar ist. Bürgerenergiegenossenschaften und kommunale Erzeuger erhöhen die gesellschaftliche Teilhabe. Durch ihre lokale Verortung schaffen Bürgerenergieprojekte dort Wertschöpfung, wo erneuerbare Anlagen entstehen. Wir setzen uns deshalb für ein bundesweites Beteiligungsgesetz ein.

Eva Bulling-Schröter wird nicht so schnell eins zu eins ersetzt werden können, denn sie gehörte ja 20 Jahre dem Bundestag an und steckt tief drin im Umwelt-, Energie- und Klimathema. Was ihre Kritik an der überzogenen Trassenplanung betrifft, so wird die von unserem LINKEN bayerischen Bundestagsabgeordneten Harald Weinberg aus Schwabach geteilt. Er übernimmt das Thema und steht hinter der Forderung, dass endlich eine Alternativenplanung zu Suedlink und SuedOstLink gemacht werden muss. Und im Übrigen ist Eva ja nicht aus der Welt und wird uns hoffentlich bald im Landtag vertreten.

Mit freundlichen Grüßen,

Eva Schreiber