Emine Pektas
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Frage von Inga H. •

Was werden Sie persönlich , und Ihre Partei tun, um eine Regierungsbeteiligung der AfD zu verhindern?

Sehr geehrte Frau Pektas,
mittlerweile hat die Petition von innn.it mehr als 200.000 Unterzeichnungen. Die Bürger und Bürgerinnen fordern ein mögliches Verbot der Partei AfD höchstrichterlich zu prüfen. Mir persönlich ist es ein Rätsel weshalb Bürgerinnen und Bürger diese Überprüfung überhaupt einfordern müssen. Es ist überfällig. Unsere Demokratie ist so gefährdet wie lange nicht. Unser friedliches Zusammenleben wird mit der AfD keinen Bestand haben.
Was werden Sie persönlich , und Ihre Partei tun, um eine Regierungsbeteiligung der AfD zu verhindern?

Emine Pektas
Antwort von
DIE LINKE

Ich appelliere für eine hohe Wahlbeteiligung. Jede verschenkte Stimme, ist eine Stimme für die AfD. Die Anhänger dieser Partei werden gewiss ihr Wahlrecht nutzen, denn sie haben das Ziel der Regierungsbeteiligung.  Eine hohe Wahlbeteiligung ist eine gute Voraussetzung, die AfD in ihre Schranken zu weisen, denn "Wir sind mehr!" Ich beteilige mich an Gegenveranstaltungen der AfD und kläre meine Mitmenschen in vielen Gesprächen über die wirklichen politischen Inhalte dieser Partei auf. Denn sehr oft werden die wirklichen Ziele der AfD unter dem Begriff "gut bürgerliche Partei" verharmlost. Aufklärung über den geistigen Führer der AfD, den Faschisten Björn Höcke ist wichtig und notwendig. 

Darüberhinaus setze ich mich für ein gutes Schulsystem, gegen Kinderarmut und für gut bezahlte Tariflöhne ein, denn Armut ist Wasser auf die Mühlen der Rechten.  Wobei das Parteiprogramm der AfD jegliches soziales Engagement vermissen lässt. Die AfD ist eine Partei der Kapitalisten. Mit scheinbar einfachen Lösungen für komplexe Themen, erreicht sie bei vielen Bürgern Zuspruch. Sie und ich wissen, dass es keine einfachen Lösungen in dieser komplizierten, globalisierten  politischen Welt gibt.

Es ist traurig, dass wir in Deutschland wieder gegen Faschismus ankämpfen müssen. Haben wir nichts aus der Geschichte gelernt oder sie schon wieder vergessen. Ich bin mir nicht sicher, ob ein Verbot Sinn macht. Der Faschismus muss aus den Köpfen. Wir brauchen mehr Solidarität und weniger Ellenbogen in dieser Gesellschaft. Diese Haltungen lernt man in Kindergärten, Schulen, Jugendhäusern. So verwahrlost wie unsere Schulen, so unterversorgt unsere sozialen Einrichtungen seit Jahrzehnten sind, brauchen wir uns über diese "Ernte" nicht wundern. Solidarität und Menschlichkeit muss ein Mensch erleben um sie zu leben. Mit einem Parteiverbot ändern wir die geistige Haltung der Wähler nicht. Ein Parteiverbot ermöglicht der AfD die Opferrolle. 

Solidarische Grüße