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Eduard Nöth
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Frage von Lothar D. •

Frage an Eduard Nöth von Lothar D. bezüglich Energie

Sehr geehrter Herr Nöth,
drei Fragen:

1.
Wäre es nicht sinnvoller, Fotovoltaik weniger und Solarthermie mehr zu fördern, so lange beachtliche Mengen an Putz-, Dusch- und Badewasser auch mit teurem Solarstrom aufgeheizt werden?

2
Gibt es Berechnungen, welche Solarstrom-Förderbeträge in den nächsten 20 Jahren auf alle Stromverbraucher umgelegt werden?

3.
Viele WW-Solaranlagen stehen oft schon am Mittag still, weil die Speicher geladen sind. Gibt es Überlegungen, die Besitzer der Anlagen zum
Weiterleiten oder Weitergeben von nicht benötigtem Warmwasser zu animieren? Viele Brenner müssten dann seltener anspringen. Unsere verhängnisvolle Abhängigkeit von Öl und Gas würde sich ein wenig verringern, die Zusatzinvestitionen wären minimal.

Für eine jeweils kurze Antwort wäre ich sehr dankbar.

Mit freundlichem Gruß

Lothar Deinlerin

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Deinlein, lieber Lothar,

deine anfragen darf ich wie folgt beantworten :

Zu 1: Erneuerbare Energien gilt es verstärkt voran zu bringen. Die Solarthermie kommt der Wirtschaftlichkeit bereits sehr nahe und bedarf daher nur einer geringen Anschubfinanzierung. Hierfür werden staatliche Fördermittel im Rahmen des Marktanreizprogrammes des Bundes bereitgestellt. In 2008 wurden die Mittel des Programmes deutlich auf 350 Mio. Euro erhöht. Ab 2008 stehen 500 Mio. Euro pro Jahr zur Verfügung. Das Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz (EEWärmeG), das den Einsatz erneuerbarer Energien bei Neubauten vorschreibt und ab 2009 gilt, wird der Solarthermie weiteren Anschub geben.

Photovoltaikstrom wird im Rahmen des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes vergütet. Die entstehenden Mehrkosten gegenüber konventionellem Strom werden auf den Stromverbraucher umgelegt. Steuermittel werden hierfür nicht eingesetzt. Die Vergütung ist degressiv gestaltet, d.h. sie reduziert sich von Jahr zu Jahr für Neuanlagen. 50 % aller deutschen Solaranlagen werden in Bayern errichtet. D.h. Bayern profitiert durch die Vergütung mehr als andere Länder (Ausgleich zur Windstromvergütung, die rd. 2/3 der gesamten EEG-Kosten verursacht).

Zu 2: Aufgrund des starken Ausbaus der PV, werden sich die Kostenbelastungen der PV in den nächsten Jahren deutlich erhöhen. Sie werden kumuliert bis 2020 rd. 30 Mrd. Euro betragen.

Zu 3: Der Aufbau von Wärmenetzen, die aus erneuerbaren Energien gespeist werden, ist sinnvoll und wird im Rahmen des KfW-Programms Erneuerbare Energien gefördert.

Mit freundlichen Grüßen
Eduard Nöth, MdL