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Doris Wagner
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Frage von Daniela S. •

Frage an Doris Wagner von Daniela S. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Wagner,

meine große Sorge sind die Gewässer in diesem Land und auf der Welt.
Unsere wunderschönen Seen z. B. hier in Bayern sind bereits beträchtlich verunreinigt u.a. auch durch das Mikroplastik, welches von Kosmetik/ Drogerieartikeln aber auch von Waschmittel und Mikrofaserkleidung herrührt. Es wäre doch einfach, da wir alle saubere Seen und Gewässer geniessen möchten, einen Antrag zu stellen, dieses Mikroplastik auf Bundesebene gänzlich zu verbieten, oder nicht?
Darüber hinaus würde ich mir wünschen, dass Sie sich auch mehr für die Erhaltung des Trinkwassers bzw. des Grundwassers einsetzen, da auch bereits bekannt ist, wie sehr die Gülle das Grundwasser und den Boden schädigt.
Das Wasser ist doch unser Leben. Was können Sie tun?
Ganz liebe Grüße auch an Herrn Özdemir.
Herzliche Grüße,
D. S.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau S.,

herzlichen Dank für Ihre Frage zum Mikroplastik. Diese Thematik ist in unserer Fraktion sehr präsent und wird an vielen Stellen bearbeitet:

Ja, wir wollen weniger Plastik in Gewässern. Plastik muss aus Kosmetika verbannt und die Sammelsysteme müssen verbessert werden. Weltweit wollen wir das Thema über eine Konvention vorantreiben. Dabei wollen wir Mehrwegsysteme unterstützen, denn heute sind neben den Plastiktüten, die Einwegplastikflaschen dominierend im Meer. In Deutschland wollen wir höhere Recyclingquote, eine einfachere Sammlung (keine Unterscheidung mehr zwischen Verpackungen und Produkten) und Mehrweg stärken. Weitere Maßnahmen sind konsequente Verfolgung von illegaler Müllbeseitigung und eine bessere Verbraucheraufklärung.

Wir setzen uns dafür ein, verfügbare Systeme zu nutzen, um Mikroplastik aus unseren Abwässern filtern. Wir sind der Ansicht, dass die Verursacher für Umweltschäden aufkommen müssen. Zuerst muss es jedoch um die Vermeidung gehen. Was nicht Vermieden werden kann bzw. bereits in die Umwelt gelangt ist, muss über eine verursachergerechte Finanzierung mit geeigneten Maßnahme entfernt werden. Ein wichtiger Schritt wäre es, Mikroplastik aus Kosmetika zu verbannen.

Außerdem halten wir den Ausstieg aus der landwirtschlichen Klärschlammausbringung für zwingend geboten. Insbesondere die im Klärschlamm verbleibende Mikroplastikpartikel dürfen nicht über die Felder in die Gewässer ausgetragen werden. Neben anderen Schadstoffen sind auch viele Medikamentenrückstände im Klärschlamm. Antibiotika in Böden können durch die Pflanzenwurzeln aufgenommen werden und sich im Pflanzengewebe bis hin zum Korn anreichern.

Wir setzen uns zudem dafür ein, die Forschung zu den Auswirkungen von Mikroplastik in der Umwelt auszuweiten.

Mit freundlichen Grüßen
Doris Wagner