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Frage von Frank L. •

Frage an Dirk Niebel von Frank L. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Minister,
mit großer Sorge betrachte ich die EU- Erweiterung nach Osten und die damit verbundene Freizügigkeit, insbesondere der Bulgaren und Rumänen. Nach Medienberichten und eigenen Erfahrungen streben viele Menschen aus diesen Ländern nach Deutschland, bringen ihre zahlreichen Kinder mit und hoffen auf ein besseres Leben als im Heimatland. Durch ihre oft mangelhafte Bildung haben sie aber kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt und verschärfen soziale Spannungen in Deutschland.
Wäre es nicht an der Zeit, sofort ein Hilfsprogramm für diese Länder zu starten, wo die eigene wirtschaftliche Entwicklung in diesen Ländern mit höchstem Nachdruck vorangetrieben wird. Deutschland steht dafür ein unbegrenztes Potential an Fachkräften ( ähnlich Seniorenexpertenservice, arbeitslose Fachkräfte der verschiedensten Berufe ) und auch materiell-technischen Voraussetzungen ( Konkursbetriebe, Gebrauchtmaschinenbörsen usw.) zur Verfügung. Auch über Patenschaften von Regionen sollte nachgedacht werden.
Als Rentner wäre ich bereit, diese Arbeit wirkungsvoll zu unterstützen.
Frank Liebers

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Liebers,

die Arbeitnehmerfreizügigkeit gehört zu den Grundrechten der EU-Bürger.
Jeder Angehörige eines EU-Staates darf sich in einem anderen Mitgliedstaat zur Arbeitsaufnahme niederlassen.

Seit Mai 2011 gilt die Arbeitnehmerfreizügigkeit für Arbeitskräfte aus Mittel- und Osteuropa. Die Opposition hatte vor Lohndumping und der Verdrängung von heimischen Beschäftigten gewarnt. Wir Liberalen haben uns Chancen gegen den Fachkräftemangel ausgerechnet. Die Befürchtungen und Voraussagen, es werde zu einer Migrationswelle kommen, haben sich nicht erfüllt. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit wurden vielmehr Schwarzarbeit und Scheinselbstständigkeit in sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen umgewandelt. Zuwanderung hilft dem deutschen Sozialstaat, vor allem bei den Steuereinnahmenund der Rentenkasse.

Der Fachkräftemangel wird in vielen Branchen zu einer Wachstumsbremse, der viele Arbeitsplätze gefährdet. Mit der Arbeitnehmerfreizügigkeit allein lässt sich der Fachkräftemangel in Deutschland nicht beheben. Viele Fachkräfte sind schon in andere europäische Länder ausgewandert. Deutschland muss seine Attraktivität steigern. Wir befürworteten ein effektives Steuerungsinstrument für Zuwanderung wie das in den USA und Kanada gebräuchliche Punktesystem, mehr Informationen dazu unter http://www.fdp-fraktion.de/content/fachkraeftemangel-und-zuwanderung .

Fachkräftesicherung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir wollen ein Einwanderungsrecht, das Fachkräften eine Chance am Arbeitsmarkt gibt. Deutschland muss offen sein für Talente aus aller Welt, eine Willkommenskultur etablieren und um kluge Köpfe konkret und aktiv werben. Die begonnene Liberalisierung bei der Einwanderung von Fachkräften und den Einstieg in ein modernes Einwanderungsrecht wollen wir fortsetzen. Mehr zu unserem Bürgerprogramm für die Bundestagswahl 2013 finden Sie unter http://www.fdp.de/files/408/B_rgerprogramm_A5_Online_2013-07-23.pdf .

Mit freundlichen Grüßen

Dirk Niebel