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Frage von Daniela G. •

Frage an Dirk Fischer von Daniela G. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Fischer,

„Dein Volk ist nur so klug, wie Du es zulässt“ Doch wird das Pferd oft von hinten aufgezäumt.

Es spricht nichts gegen elitäre Schulen und Universitäten, doch wem ist das Glück der Bildung vergönnt, wenn auf der anderen Seite die Haushalte immer mehr verarmen?

Wie kann denn die Globalisierung stets so groß geschrieben werden, wenn der Analphabetismus nach wie vor nicht mal die eigene interne Kommunikationssicherheit bietet?

Woher soll der Ehrgeiz der Jugendlichen kommen, wenn sie vor einem wunderbaren Nichts stehen?

Wo findet man die Bildung als solche, wenn die Kinder, die immer weniger werden; auf der einen Seite immer frühreifer und auf der anderen noch mit 30 jugendliche sind? Damit meine ich, dass die Kinder immer früher alles dürfen, machen und können sollen, aber nicht gelernt haben ihr Leben alleine als junger Erwachsener zu meistern.

Wie sollen Erzieher/Innen Lehrer und Lehrerinnen die Kinder individuell fördern, wenn diese ihren Individualismus nicht ausleben können?

Es gibt sicher noch zig weitere Fragestellungen, doch worauf ich hinaus möchte: Ist die Bildungspolitik doch viel umfassender als die Punkte die hier aufgelistet stehen. Sie beinhaltet zu gleich Familienpolitik, Wirtschaft, Kultur (nicht Kunst!) und Integration ja selbst die Gesundheit ist doch ein wesendlicher Aspekt, denn nur ein gesunder Körper ist in der Lage seinen Geist zu fördern!

Daher meine Frage an Sie: In wieweit werden diese Aspekte mit berücksichtig? Wie wird in den unterschiedlichen Bereichen die Politik „Hand in Hand“ geführt?

MfG
Daniela Geck

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Sehr geehrte Frau Geck,

vielen Dank für Ihre Frage zur Bildungspolitik.

Bildung ist der Schlüssel für individuelle Lebenschancen, für kulturelle Teilhabe, für zukunftsträchtige Entwicklungen und Innovationen in Deutschland. Der Zugang zu Bildung und Ausbildung muss daher allen offen stehen, damit keine Begabung ungenutzt bleibt. Angesichts des globalen Wettbewerbsdrucks muss das deutsche Bildungswesen in seinen Ergebnissen internationalen Maßstäben genügen.

Für die Schulen sind nach der Verfassungslage die Länder zuständig und sollen es auch bleiben. Die Einführung von verbindlichen Bildungsstandards in allen Bundesländern, größere Freiräume für die Schulen und stetige Evaluation der Standards und Qualitätsnormen bringen die Verbesserung des Bildungssystems voran. Um die Lernergebnisse der Schulformen und Länder besser vergleichen zu können, befürworten wir zentrale Prüfungen in den Ländern beim Hauptschulabschluss, beim Realschulabschluss und beim Abitur sowie internationale Leistungsvergleiche und nationale Vergleichsstudien. Bildung ist das Kapital der Wissensgesellschaft. Sie hat für die Union einen hohen Stellenwert. PISA hat gezeigt, dass Schule dort besser ist und Jugendliche profitieren, wo die Union längere Zeit regiert. Besonders erfreulich ist, dass inzwischen nicht nur Bayern und Baden-Württemberg, sondern auch Sachsen und Thüringen durchaus im internationalen Vergleich mit den Besten mithalten können.

Um weitere Verbesserungen zu erreichen, werden die unionsgeführten Länder
• Kinder schon im Vorschulalter fördern. Der Kindergarten darf nicht länger buchstabenfreie Zone sein. Kindergarten und Schule werden besser verzahnt.

• gleiche Bildungschancen für alle Kinder bereits am Schulbeginn schaffen. Die vorschulische Sprachförderung wird insbesondere für Kinder mit Migrationshintergrund ausgebaut.

• hochbegabte wie benachteiligte Kinder und Jugendliche aus allen sozialen Gruppen und Schichten besonders fördern.

• auf Werte setzen, den Religionsunterricht als ordentliches Schulfach erhalten und die Sekundärtugenden Fleiß, Ordnung, Pünktlichkeit und Verlässlichkeit in der Schule einfordern.

• von Anfang an konsequent auf Leistung setzen, Bildungsstandards auf einem guten Niveau weiterentwickeln und zentrale Abschlussprüfungen und Vergleichsarbeiten durchführen.

• Unterrichtsmethoden und –inhalte weiterentwickeln. Dazu gehören die altersgerechte Heranführung an Fremdsprachen und der Erwerb von Fähigkeiten, Computer als Arbeitsmittel einzusetzen.

• die Hauptschule stärken und Schule und Beruf durch berufspraktische Seminare in Unternehmen ab Klasse 7 besser verzahnen.

• das gegliederte Schulsystem und das Gymnasium erhalten.

• die Lehrerfort- und Weiterbildung forcieren.

• Ganztagsschulangebote bedarfsgerecht ausbauen.

Unser Ziel ist die begabungsgerechte Förderung von Kindern und Schülern. Das lässt sich nur mit der Verbesserung des Unterrichts erreichen. Die Einführung der Einheitsschule wäre dagegen falsch und würde zu Frustration und Nivellierung auf geringem Niveau führen. Dies haben die PISA-Ergebnisse für Deutschland eindeutig gezeigt.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr
Dirk Fischer