Portrait von Detlef Parr
Detlef Parr
FDP
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Detlef Parr zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Klaus M. •

Frage an Detlef Parr von Klaus M. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Parr,

Inzwischen ist es wohl eindeutig: Gegen viele Krankheitssymptome gibt es nur eine Hilfe: Cannabis. Das natürlich angebaute ist dem chemisch produzierten nicht nur was die Kosten anbelangt, eindeutig überlegen. Was gedenken Sie zu tun, damit Kranken die für sie optimale Therapie in Zukunft nicht mehr verweigert wird?

Portrait von Detlef Parr
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Meixner,

es ist richtig, dass Cannabis in der Medizin unter bestimmten Voraussetzungen zur Behandlung eingesetzt werden kann. Der Hauptwirkstoff der Cannabis-Pflanze, THC oder Dronabinol hat eine eindeutig nachgewiesene schmerzstillende Wirkung. Für viele schwerkranke Menschen ist der Einsatz von Dronabinol die einzige und letzte Möglichkeit, ihre Schmerzen zu lindern.

Es ist wissenschaftlich nicht nachweisbar, dass natürliche Gemische von Cannabispflanzen wirksamer sind als die isolierte Wirksubstanz THC. Dies ergab auch eine öffentliche Anhörung des Gesundheitsausschuss, die am 15. Oktober 2008 zum Thema "Cannabis als Medizin" stattgefunden hat.

Sicher ist: Betroffenen kann durch die Behandlung mit Cannabis ein großes Stück Lebensqualität zurückgegeben werden. Ziel ist es daher, und dafür setze ich mich ein, schnellstmöglich die Zulassung von Cannabis als Medikament zu erreichen. Die momentane Rechtslage ist für die Patienten unzumutbar. Die Behandlungskosten werden von den Krankenkassen bisher nicht übernommen. Deshalb beschreiten viele Patienten den Weg der "Selbstmedikation", weil sie sich die monatlichen Kosten von 300-500 Euro nicht leisten können. Sie geraten mit dem Gesetz in Konflikt. Der theoretisch mögliche Weg, eine Ausnahmegenehmigung beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zu beantragen, ist langwierig, bürokratisch und wird in den meisten Fällen abschlägig beschieden.

Eine Zulassung von Cannabis als Arzneimittel würde viele Betroffene aus dem schwierigen Dilemma befreien: Konflikt mit dem Gesetz oder jahrelanges Ertragen von Schmerzen.

Mit der Anhörung im Bundestag ist es gelungen, erneut Aufmerksamkeit für das Thema zu erlangen. Ich werde weiterhin dafür sorgen, dass die Diskussion fortgeführt wird. Die Ergebnisse der Anhörung haben bestätigt, dass wir den richtigen Weg beschreiten.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Detlef Parr