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Detlef Parr
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Frage von Mike R. •

Frage an Detlef Parr von Mike R. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Parr,

als Fachsprecher für Drogen und Sucht, würde ich mich freuen, zu hören, dass Sie Sich für eine kontrollierte Drogenvergabe Deutschlands einsetzen (od. alternativ trifftige Gründe dagegen veröffentlichen). http://www.merkur.de/2007_09_Keine_Spur_von_F.18970.0.html?&no_cache=1

In sieben Städten Deutschlands wurde erfolgreich getestet, dass eine Überreichung von Drogen per Rezept (Arzt gibt aus und konrolliert Einnahmemenge über Urin) erfolgreicher ist als eine Methadon-Substitution (die geistig andere Abhängigkeit schafft, Betroffene berichten). Nicht nur Kranke und Süchtige hätten was von einer Öffnung in diese Richtung (nach erfolgreicher Testphase, die mittlerweile beendet sein müsste). Eine Heroin-Substitution würde deutlich die Beschaffungskriminalität senken, ein Schlag gegen Drogenhändler sein (erinnere hierbei mal an immer neue Rekorde von entdeckten Drogen-Lieferungen, insbes. in NRW), eine deutliche Kostenreduktion darstellen (was heutzutage auch kein unwichtiges Argument ist). Hierfür muss man aber alte Vorurteile abbauen und sich bewegen zu neuen Wegen öffnen wollen (was ich hiermit nicht unterstellen möchte). Ich frage mich nur, warum das Modellprojekt nicht umgesetzt wird.

Die Studie (http://www.heroinstudie.de) kennen Sie, davon kann ich ausgehen. Sie sind FDP-Mitglied, dürften als Fachsprecher für Drogen und Sucht einen großen Einfluss auf die CDU haben. Es ist für mich unverständlich, dass die Mehrheit der Unions-Fraktionen das Modellprojekt beenden will anstatt es Bundesweit einzusetzen gegen Drogenbeschaffung, Drogenlieferung, Drogenkriminalität und allen damit verbundenen Nachteilen. Sprechen Sie mit Frau Dr. Merkel - es wäre sogar im Interesse Europas, denn Drogen aus Brasilien u.w. Ländern sind nicht nur ein innerdeutsches Problem. Was sind Ihre nächsten Schritte in diesem Punkt?

Vielen Dank für Ihren Einsatz.
Mit freundlichen Grüßen
Mike#

Keine Macht den Drogen, nicht nur im Radsport.

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Raute,

ich setze mich seit geraumer Zeit für die Fortführung der kontrollierten Heroinabgabe ein. Wie Sie sicher der Fachpresse entnehmen können, bin ich von den Ergebnissen des Modellprojektes überzeugt. Es befindet sich aus diesem Grund ein Gesetzesentwurf im parlamentarischen Verfahren der fordert, die gesetzlichen Bestimmungen zu ändern, damit die Heroinabgabe auf eine eindeutige Rechtslage gestellt wird. Dieser wird jedoch nur von den Oppositionsparteien getragen. So sehe ich nur einen langfristigen Erfolg für das Projekt, wenn die Unionspolitiker - wie Sie es richtig sehen - ihre ablehnende Haltung aufgeben.

Mit freundlichen Grüßen