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Frage von Patrizia S. •

Frage an Daniel Bahr von Patrizia S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Minister Bahr,

angesichts der skandalösen Praxis mit Spender-Organen sehe ich nur eine Möglichkeit, dem Verdacht des Organhandels zu begegnen, wollen Sie sich bitte hierzu äußern.

1. Offenlegung der Warteliste von Organ-Empfängern, nur Postleitzahl und die medizinisch notwendigen Daten wie Blutgruppe und Gewebetypus, jedenfalls alle medizinischen Daten, die die Passgenauigkeit sofort sichtbar machen.
2. Nur durch diese Transparenz wird vermieden, unter dem Deckmantel der medizinischen Schweigepflicht mit Organen zu handeln. Eurotransplant ist ins Leben gerufen worden, damit Spende und Empfänger ganz zuverlässig zusammenkommen.
3. Eine Spende darf nicht mit kommerziellen Interessen verquickt werden. Sonst haben wir bald "amerikanische Verhältnisse".

Kein Staat, der sich zu demokratischem Handeln verpflichtet hat, darf eine Entwicklung zulassen, bei der der Wert des Menschen nicht mehr nach medizinisch-ethischen Gesichtspunkten beurteilt wird, sondern nur noch nach einer Kosten-Nutzen-Rechnung.

Die Offenlegung der Warteliste zeigt jederzeit an, auf welcher Position man auf der Liste steht, die medizinischen Daten sind dann auch verfügbar. Wer etwas haben möchte, muss seinen Anspruch ganz offen darlegen. Berufliche Benachteiligungen sind bei einer Offenlegung der Empfängerliste wohl nicht zu befürchten - in der Regel sind die Organspenden-Empfänger längst berufsunfähig.

Wer lebensbedrohlich mit der Gefahr des Organversagens erkrankt ist, muss doch zur Einsicht gelangen, das wir, die Allgemeinheit, per Kontrolle sicher gehen wollen, dass keine Manipulationen stattfinden und das nicht danach entschieden wird, ob eine Person ein hochrangiges öffentliches Amt bekleidet oder ein ganz normaler Bürger ist. Ich möchte nicht nach einer Routine-Untersuchung feststellen müssen, das mir unrechtmässig ein paariges Organ entnommen worden ist, weil es gerade passte und "im öffentlichen Interesse" notwendig war. Geheimniskrämerei fördert die Illegalität.

Gruß

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Antwort ausstehend von Daniel Bahr
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