Dr. Claudius Moseler
Claudius Moseler
ÖDP
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Frage von Klaus W. •

Frage an Claudius Moseler von Klaus W. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Dr. Moseler,

Kostenreduzierung und gleichzeitig ein attraktives Konzept an Familienplanung. Gilt dieser Konzept auch für einkommensschwache Familien -Haushalte.

Welche Möglichkeiten sehen Sie realistisch, motivierte Kinder und Jungendliche mit sozial schwachem Hintergrund in Studium und ansruchsvolle Berufe zu integrieren

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Windolf

Dr. Claudius Moseler
Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Windolf,
 

die ödp fordert dringend die Einführung eines Erziehungsgehaltes. Die Erziehung von Kindern soll als steuer- und sozialversicherungspflichtige Tätigkeit gesellschaftlich anerkannt und bezahlt werden. Diese Forderung ergibt sich daraus, dass Kindererziehung heute – wirtschaftlich gesehen – nicht mehr vorwiegend den Eltern zugute kommt, wie das ursprünglich der Fall war, sondern der Gesamtgesellschaft. Das ist vor allem eine Folge unseres Rentenrechts, in dem die Kinder die einzige Grundlage für künftige Renten bilden (Umlageverfahren). Das Erziehungsgehalt finanziert sich weitgehend selbst durch Einsparungen bei Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe, Sozialhilfe, Wohngeld, aber auch beim Verwaltungsaufwand für diese Leistungen, beim Ehegattensplitting und bei der Finanzierung von Kinderbetreuungseinrichtungen. Für uns als ödp steht die Wahlfreiheit für Väter und Mütter im Vordergrund, die durch das Erziehungsgehalt geschaffen werden kann: Entweder hat man die Möglichkeit, mehr Zeit in die Erziehung der eigenen Kinder zu investieren, oder man kann die Kinder in Betreuungseinrichtungen geben. Das Konzept für das Erziehungsgehalt gilt für alle Familien gleichermaßen. Allerdings eröffnet es gerade auch einkommensschwachen Haushalten, sich für Kinder zu entscheiden.
 
Unser bildungspolitisches Programm will die Chancenungleichheit bekämpfen, die die Pisa-Studie festgestellt hat. Jeder muss nach seinen Begabungen gefördert werden. So muss z.B. die Hauptschule zu einer praxisorientierten Schule ausgebaut werden, die den Jugendlichen eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt eröffnet. Wir sind für die Wahlfreiheit der Schule und befürworten das dreigliedrige Schulsystem ergänzt durch die Gesamtschule. Die Durchlässigkeit der Schultypen muss erleichtert werden, damit Kinder, die gute Leistungen zeigen, schneller die Schule wechseln können. Die Entscheidung für die weiterführende Schule soll erst nach der 6. Klasse erfolgen. Kinder mit sozial schwachem Hintergrund müssen die gleichen Bildungschancen haben wie andere Kinder auch. Dann stehen den Jugendlichen auch viele Möglichkeiten offen, zu studieren und einen guten Beruf zu bekommen.
 
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Claudius Moseler