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Clara Herrmann
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Frage von Jörg U. •

Frage an Clara Herrmann von Jörg U. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Herrmann, warum sollte ich Sie wählen, da Sie noch nie in einem normalen Beruf gearbeitet haben? Was qualifiziert Sie für das Parlament aus Ihre Jugend?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Ude,

vielen Dank für Ihre Frage(n).
Natürlich möchte ich nicht nur wegen meinem Alter gewählt werden. Ich habe bereits in der Frage vom 9.August beantwortet warum ich der Meinung bin, dass junge Leute nicht aus der Politik ausgeschlossen werden dürfen. Ich vertrete die Position, dass ein Parlament das gesamte gesellschaftliche Spektrum wiederspiegeln sollte, ob jung oder alt, weiblich oder männlich ... es lassen sich noch viele weitere Beispiele finden. Dabei geht es mir aber auch darum, dass es selbstverständlich um Inhalte geht. Zu diesem Thema empfehle ich Ihnen neben meiner Antwort auf die bereits oben angesprochene Frage von Jochen Mayer auch den Artikel "Generationswechsel" auf meiner Homepage www.claraherrmann.de .

Ich denke, dass ein Vorteil der Jugend ist, für frischen Wind zu sorgen, nicht in verkrusteten Strukturen und/oder verschiedenen Lobbyverbänden verankert zu sein. Ich möchte klar zurückweisen, dass ich noch keine Erfahrungen im Leben gemacht hätte (ich habe diese bereits u.a. als Putzkraft und in einem 400 € Job gesammelt). Ich möchte nur kurz die Problemfelder und Lösungsansätze aufzeigen, weiteres können Sie meinen anderen Beiträgen und meiner Homepage entnehmen z.B. zum Thema Rechtsextremismus.

In Berlin brechen viele junge Menschen ihre Schulausbildung ab, es fehlen Ausbildungsplätze, ca. 300.000 Menschen haben keine Arbeit - darunter sind 30.000 junge Menschen, und auch dieses Jahr werden wieder zahlreiche junge Menschen von den Berliner Universitäten abgewiesen.
Klare Akzente müssen im Bildungsbereich gesetzt werden. Der zentralste Gerechtigkeitsfrage stellt ein chancengerechtes Bildungssystem dar, es kann nicht sein, dass die Lebens- und Bildungsperspektiven eines jungen Menschen vom Geldbeutel der Eltern abhängig sind. Gute Bildung ist Schlüssel zur gesellschaftlicher Teilhabe.
Die Probleme im Schulbereich werden nicht gelöst, wenn die heutigen Schultypen einfach zusammengewürfelt werden, vielmehr kommt es auf die Qualität an. Spielerisches Lernen in der KiTa, statt Aufbewahrungszentrum, kleiner Klassen, andere Lernmethoden, individuelle Förderung, Lerntagebücher statt Ziffernnoten, Abschaffung des Sitzenbleibens, sind nur einige Beispiele in diesem Bereich. Wir Grüne setzen eine klare Priorität und wollen jeden fünften Euro der Mehreinnahmen in die beste Bildung investieren. Denn jede Einsparmaßnahme im Bildungssystem heute, kostet morgen ein Vielfaches mehr. Die neuen Studien haben eindrücklich gezeigt, dass in Deutschland zu wenig in das Bildungssystem investiert wird und es zu wenig gut ausgebildete Menschen gibt.

weitere Themenfelder möchte ich nur kurz anreißen:

Es ist ein Skandal, dass die öffentlichen Betriebe, wie die BVG, nicht genügend Ausbildungsplätze anbieten - hier muss gegengesteuert werden. Gerade in den neu aufkommenden Berufen (bspw. im Gesundheitsbereich) könnten auch neue Ausbildungsgänge entstehen. Jedem jungen Menschen in Berlin muss eine kostenfreie Ausbildung ermöglicht werden.
Die Universitäten/der Wissensbereich und die Kulturszene sind Berlins "Hamburger Hafen" - diese Bereiche gilt es zu unterstützen. Wir setzten uns u.a. für 100.000 Studienplätze OHNE Studiengebühren ein.
Berlin sollte auf seine wirtschaftlichen Stärken aufbauen. Besonders die Kreativwirtschaft, Gesundheitswirtschaft und der Umwelt-, so wie Wissensbereich müssen gefördert werden.
Arbeit statt Arbeitslosigkeit muss finanziert werden, das grüne Konzept des "gemeinwirtschaftlichen Sektors" setzt dort an.
Energiepreise für Gas und Strom steigen immer weiter. Der rot-rote Senat versäumt es hier gegenzusteuern. Dabei bietet die Kündigung der Konzessionsverträge mit den Energieversorgern die Chance, den Anstieg der Preise zu bremsen.
Rot-rot trägt die Verantwortung für einen drohenden Hausmüll-Notstand. Mit den Entsorgern BSR und Alba wurden Verträge geschlossen, durch die das Land mehr für die Entsorgung des Mülls bezahlt als nötig. Diesen Schaden haben die BerlinerInnen, die mit der Erhöhung der Gebühr um 14,4% stärker als notwendig zur Kasse gebeten werden.

weitere Positionen finden Sie in den Wahlprogrammen unter www.gruene-berlin.de und www.frieke.de, gerne stehe ich auch persönlich zu Gesprächen bereit. Donnerstag ab 21Uhr findet meine Wahlparty im Festsaal Kreuzberg, Skalitzer Str. 130 statt, am Freitag und Samstag bin ich wie in den vergangenen Wochen mit mobilen Ständen im Wahlkreis unterwegs.

Wer keine Fortsetzung der rot-roten Landespolitik und einen grünen Bürgermeister in Friedrichshain-Kreuzberg möchte muss am Sonntag GRÜN wählen,

mit freundlichen Grüßen,
Clara Herrmann