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Christoph Ploß
CDU
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Frage von Anette S. •

Wieso ist es billiger LKWs als rollende Lagerfläche einzusetzen, stadt ein ordentliches Lager zu halten?

Sehr geehrter Herr Ploß,

von einer großen Spedition kann man verkürzt gesagt behaupten, dass diese 70 % Ihres hauseigenen LKW-Verkehrs und dessen Abgase der Allgemeinheit aufbürden, weil die Rollenden Lager trotz der Verschmutzung billiger kommen als neue Lagerflächen zu kaufen.
Was gedenken Sie gegen solche Auswüchse zu unternehmen?

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Sehr geehrte Frau S.,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Die CO2-Emissionen des Verkehrs müssen in den nächsten Jahrzehnten weiter erheblich gesenkt werden. Derzeit ist der Verkehr noch zu mehr als 95 Prozent vom Einsatz fossiler Energien abhängig und 2030 werden noch etwa 40 Millionen Autos mit Verbrennungsmotoren auf den deutschen Straßen unterwegs sein. Neben der Elektromobilität und der Digitalisierung sind hocheffiziente Verbrennungsmotoren, die mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werden, ein vielversprechender Weg, da nicht jeder Verkehrsträger batteriebetrieben werden kann.

Für die Verkehrsverlagerung verfolgen wir als CDU/CSU das Ziel, die verschiedenen Verkehrsträger miteinander zu verbinden, um mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene und auf die Wasserstraße zu bringen. Jede CO2-Tonne, die wir durch den Gütertransport einsparen, entlastet den Straßenverkehr und spart klimaschädliches CO2 ein. Daher haben das Bundesverkehrsministerium und die CDU/CSU-Bundestagsfraktion Rekordinvestitionen für die Schiene – 86 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030 – auf den Weg gebracht. Wir investieren heute wie nie zuvor in die Schiene – 54 Prozent mehr als in der letzten Finanzierungsperiode (5,6 Mrd. Euro jährlich). Im Jahr 2022 werden die Schieneninvestitionen im Haushalt des Verkehrsministeriums erstmals die Investitionen in die Straße übersteigen.

Um den Ausbau des Schienennetzes schneller und effizienter zu gestalten, haben wir darüber hinaus ein Gesetz zur weiteren Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren zum Ausbau des Schienennetzes verabschiedet. Um das Stauaufkommen auf den Autobahnen zu reduzieren, werden wir weiterhin in saubere Fahrzeuge und leistungsfähige Infrastruktur investieren.

So wurde in diesem Jahr ein Flottenneuerungsprogramm für Lkw gestartet und bereits aufgrund seiner großen Nachfrage verlängert. Zudem ist es für den grenzübergreifenden Verkehr wichtig, dass die Hersteller von Lastwagen strengere Klimaschutzvorgaben bekommen. So muss der CO2-Ausstroß bis 2030 um 30 Prozent niedriger sein als noch 2019. Auch die EU setzt neue Anreize, um emissionsärmere bzw. -freie Fahrzeuge zu fördern.

Um die deutsche Logistik zukunftsfest zu machen, investieren wir zudem in die Förderung von klimafreundlichen Kraftstoffen wie E-Fuels und Wasserstoff, damit fossile Brennstoffe langfristig ersetzt werden können. Strombasierte bzw. biogene Kraftstoffe können in Lkw, Schiffen, Flugzeugen, Bau- und Landmaschinen oder in stationären Industriemotoren genutzt werden. Gerade auf langen Strecken und für Verkehrsbereiche, für die der batteriebetriebene Elektroantrieb keine Alternative bietet und die damit nur schwer zu defossilisieren sind, kann der Einsatz von Wasserstoff und regenerativen Kraftstoffen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Uns ist zudem wichtig, dafür zu sorgen, dass am Standort Deutschland synthetische Kraftstoffe entwickelt und produziert werden.

Mit freundlichen Grüßen

Christoph Ploß

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