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Frage von Romy K. •

Frage an Christian Schmidt von Romy K. bezüglich Umwelt

Inwiefern sollte ihr Antrag auf die Änderung des Schutzstatus des Wolfes rechtlich dem Tier und Umweltschutz gerecht werden?

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau K.,

gern komme ich zurück auf Ihre Frage zum Wolf. Die Rückkehr des Wolfes ist ein Zeichen für den guten Zustand unseres Ökosystems. Das Tier hat bei uns aber keine natürlichen Feinde. Damit sind der Bestandsgröße und der räumlichen Ausbreitung keine wirklichen Grenzen gesetzt. Für die Weidehaltung von Nutztieren stellt die Rückkehr des Wolfes eine Herausforderung dar. Die Zahl der durch Wölfe zu Tode gekommenen Nutztiere hat sich in den letzten Jahren vervielfacht: 2002 wurden noch 33 Tiere gerissen, 2016 waren es bereits über 1000 Schafe, Ziegen oder Rinder.

Die ansteigende Population der Wölfe und die dadurch zunehmende Anzahl von Wolfsübergriffen auf Weidetiere erfordern eine Lösung der Interessenkonflikte zwischen Artenschutz, Kulturlandschaft, anderen Tieren und letztendlich den Menschen. Es gilt, die unterschiedlichen Interessen zu einem angemessenen und verhältnismäßigen Ausgleich zu bringen. Daher mahne ich seit 2015 ein gezieltes Wolfsmanagement an, das arterhaltend ist und die Belange der Weidehalter angemessen berücksichtigt. Wo der Wolfsbestand die Weidehaltung stark beeinträchtigt oder unmöglich macht, sollte meines Erachtens ein Eingriff in die Population möglich sein.

Der Artenschutzstatus des Wolfes hatte seine Berechtigung, er galt in Deutschland als ausgestorben. Inzwischen aber vermehrt sich der Wolf ohne natürliche Feinde und bedient sich „am reich gedeckten Tisch“.

Daher benötigen wir ein angemessenes Wolfsmanagement – auch mit Entnahmequoten. Es geht nicht um starre Abschusszahlen: regionale Gegebenheiten müssen berücksichtigt und Zielkorridore formuliert werden. Die Situation in der Lausitz ist anders als an den Deichen in Niedersachsen.

Ausdrücklich geht es nicht darum, jeden Wolf zu bekämpfen. Er hat sein Existenzrecht und soll seinen Platz in unserem Ökosystem behalten.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Schmidt MdB
Bundesminister