Charlotte Michel-Biegel
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Cornelia D. •

Frage an Charlotte Michel-Biegel von Cornelia D. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Charlotte Mihel-Biegel,

da ich selbst alleinerziehende Mutter zweier Kinder bin, habe ich speziell zu diesem Thema fragen:

Neben den steuerlichen Ungerechtigkeit, die man als getrennte Familie zu leisten hat, gibt es für Alleinerziehende finanzielle Nachteile im späteren Rentenalter. Natürlich bekommt man einen geringfügigen Rentenausgleich später durch den Exmann. Aber letztendlich ist es so, daß ich , wenn ich meine Kinder nicht nur von Institutionen erziehen lassen möchte, sondern Ihnen auch das Gefühl von Familienleben vermitteln will und auch in schwierigen Phasen für sie da sein möchte, lange Zeit nicht 100% arbeiten kann. Gleichzeitig bleibt kein Geld für eine private Rentenversicherung. Da ich Ärztin bin, kann ich auch nicht von der Riester-Rente prifitieren. Deshalb habe ich Sorge vor der Altersarmut. Welche Lösungansätze sehen Sie?

Zweite Frage: Seit letztem Jahr gilt ein neues Gesetz bzgl. der Unterhaltszahlungen gegen die Kinderarmut bei Alleinerziehenden. Es ist geregelt, daß die erste Frau bzgl. der Unterhaltszahlungen nur dann Unterhalt erhält, wenn das Geld dazu noch ausreicht, falls es in der Zweitfamilie wieder Kinder gibt. Aus Erfahrung von mehreren Familien weiß ich, daß das Geld meistens nicht mehr ausreicht. D.h. letztendlich bekommt die Erstfrau plötzlich keinen Unterhalt mehr. Wenn die Erstfrau keinen Unterhalt mehr erhält, ist auch gleichzeitg weniger Geld für das Kind aus erster Ehe vorhanden. Gleichzeitig bleibt dem Exmann für die neue Familie deutlich mehr Geld: Die Zweitfrau bekommt Elterngeld und dem Mann bleibt mehr, weil er keine Unterhaltsleistungen mehr an seine ertse Frau erbringen muß. Während die Alleinerziehenden häufig in Armut leben, ist dies bei den Zweitfamilien deutlich seltener der Fall. Wie sehen Sie die soziale Ungerechtigkeit und welche Änderungsvorschläge haben Sie?

Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen

C. Dörrenbächer

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Dörrenbächer

Ich danke für Ihr Interesse.
Sie haben per Post meinen Wahlflyer erhalten. Darauf mache ich ausdrücklich aufmerksam auf die Altersarmut von Frauen, weil mich dieses Thema auch umtreibt. Durch meine Tätigkeit bin ich auch ständig mit diesem Thema konfrontiert. Wir sind für eine gerechte Besteuerung für alle Menschen, ohne Ehegattensplitting. Dies ist durch Erst- und Zweitehen viel zu kompliziert und bürokratisch. Außerdem brauchen wir eine Grund- bzw. Mindestrente.
Die soziale Gerechtigkeit, bzw. Gleichstellung von Kindern wird schon gefährdet, wenn, wie Sie schreiben, berufstätige Eltern Elterngeld beantragen können, und wer zeitweilig wegen der Kinder gar nicht berufstätig, bzw. Teilzeit arbeitet, leer ausgeht. Uns sind alle Kinder gleich wert, deshalb werden Gelder oder Vergünstigungen nicht an Elternverdienst oder Steuern gebunden.
Ich weiß, dass Ihre Situation als alleinerziehende Mutter nicht einfach ist, aber Sie können sicher sein, dass wir als GRÜNE an diesem Thema dran sind und mit den entsprechenden Verbänden (z.B. Verband alleinerziehender Mütter und Väter) eng zusammenarbeiten.

Freundliche Grüße
Charlotte Michel-Biegel