Cengiz Orhan
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Dosso W. H. •

Frage an Cengiz Orhan von Dosso W. H. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herr Orhan,

die Auseinandersetzungen und Zusammenstöße um die dänischen Mohammed-Karikaturen sind Ihnen sicherlich noch in Erinnerung. Vor 2 JAhren haben französische Zeitungen die Karikaturen nachgedruckt mit dem ausdrücklichen Hinweis auf die Presse- und Meinungsfreiheit. In Dänemark wurde einer der Karikaturisten von Muslimen mit dem Tode bedroht, woraufhin dänische Zeitungen in Solidarität mit dem Künstler die Zeichnungen noch einmal abgedruckt haben. Die Folge davon ist, daß in Pakistan wieder Danebrogs brennen und die iranisch-dänischen Beziehungen in eine Krise geraten sind.

Meine Frage an Sie:

Angenommen, in den nächsten Tagen würden auch deutsche Zeitungen sich mit den Kollegen in Dänemark solidarisieren und ebenfalls die Zeichnungen erneut abdrucken - würden Sie sich und würde Ihre Partei einen solchen Schritt begrüßen? Oder hielten Sie eine solche Befürwortung für "Öl ins Feuer gießen"? Was würden Sie jugendlichen Muslimen, die sich von der Wiederveröffentlichung der Karikaturen beleidigt fühlten und die deshalb wie derzeit in verschiedenen Städten Dänemarks gewaltsame Proteste inszenieren, sagen?

Mit freundlichen Grüßen

D.W.Holley

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte/r Frau/ Herr Holley,

wenn Sie mich fragen, was ich oder meine Partei davon halte, wenn die deutschen Zeitungen mit den Kollegen in Dänemark sich solidarisieren würden, man müsste nicht "Öl ins Feuer gießen" und die Menschen provozieren, die in ihrem Glauben als heilige Figuren angesehen werden, d.h. nicht dass die Ereignisse, die aus dem Grund passiert von uns richtig gefunden wird. Ich bin für die Kunstfreiheit, ebenfalls für die Meinungsfreiheit, aber d.h. wiederum nicht, dass man ohne Grenze bis zum Äußersten geht, andere Glaubensgemeinschaften beleidigt und erniedrigt. Grundsätzlich meine ich, dass der sunnitische Glaube einer Reform bedarf, aber dies benötigt wiederum einen langen Diskussionsprozess und eine Verstärkung der gemäßigten Kräfte innerhalb oder außerhalb des Islams, z.B. haben die Aleviten, die von solchen konservativen Kräften verfolgt und unterdrückt werden, gegen die Tatortfolge mit über 30.000 Menschen in Köln friedlich demonstriert. Wenn man die Demokratie ernst meint, dann soll man auch dieses Gedankengut richtig in islamischen Ländern installieren und nicht Energiequellen im Namen der Demokratie plündern. (Irak) Diese schädliche Politik, der von einigen westlichen Ländern unterstützten Buschregierung, radikalisiert solche Jugendliche, die aus ihrer sozialschwachen Position die Problemlösung leider bei der Gewalt finden. Ich hoffe, dass ich ihre Fragen ausreichend beantwortet habe.

Mit freundlichen Grüßen
Cengiz Orhan