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Bernd Siebert
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Frage von Maria K. •

Frage an Bernd Siebert von Maria K. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Siebert,

In der Süddeutsche Zeitung sagte Michael Bauchmüller: "Die Kombination aus Nicht-gehört-werden und alternativloser Entscheidung ist wie der Wespenstich für den Allergiker: eine tödliche Kombination".
Genauso empfinden wir Anlieger am geplanten Trassenverlauf "Süd-Link". Unsere Einwände werden nur pro forma gehört, die Stromtrasse wird einfach gebaut.
Haben Sie in Berlin ernsthaft über Alternativen diskutiert?

Wenn ein Gesetzentwurf dem Parlament vorgelegt wird, steht da meistens: "Alternativen: Keine". Das ist in vielerlei Hinsicht verheerend. Politik muss immer so beschaffen sein, dass sie Alternativen eröffnet.

Denken Sie über Alternativen nach?

Mit freundlichem Gruß,
Maria Kerber

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Kerber,

vielen Dank für Ihre Nachricht, in der Sie die fehlenden Alternativen für den geplanten Trassenverlauf "SuedLink" beklagen. Gerne möchte ich Ihre Fragen beantworten und meine persönliche Meinung zu diesem Thema darlegen.

Für die Energiewende ist besonders der Bau der großen Stromtrassen, die den Strom aus den windreichen Regionen an Nord- und Ostsee in die Ballungszentren im Süden und Westen unseres Landes transportieren und die Entwicklung neuer Speichertechnologien von enormer Bedeutung. Die regionalen Netze, die den Strom vor Ort zu den Verbrauchern bringen, sollen mit Hilfe moderner Informations-und Kommunikationstechnik zu intelligenten Netzen weiterentwickelt werden. Dadurch soll erreicht werden, dass der Strom möglichst dann verbraucht wird, wenn viel Energie produziert und im Netz verfügbar ist. Für den Verbraucher wird der Strom dadurch billiger, weil er ihn dann verbraucht, wenn er kostengünstig angeboten wird. Daneben werden die Netze gleichmäßiger ausgelastet und sind damit stabiler und weniger ausfallgefährdet.

Dabei stehen für mich als Parlamentarier die Belange und Wünsche der unmittelbar betroffenen Bürger im Mittelpunkt. Insbesondere ein so großes Vorhaben wie die Energiewende kann, ohne die Bedenken der Menschen ernst zu nehmen, nicht funktionieren. Aus diesem Grund stehe ich auch mit allen Verantwortlichen, insbesondere TenneT, in ständigem Kontakt, um eine akzeptable Lösung für alle Beteiligten zu finden.

So wie die Planung sich bisher allerdings darstellt, findet sie meine Zustimmung nicht. Meiner Meinung nach muss neben der oberirdischen Trassenführung die Erdverkabelung für unsere gesamte Region einer ernsthafteren Prüfung unterzogen werden. Die pauschale Argumentation, eine unterirdische Trassenführung wäre viel teurer, teile ich nicht. Wenn man den Betrachtungszeitraum auf mehrere Jahrzehnte erstreckt, dann kompensieren die geringeren Wartungskosten einer unterirdischen Leistung die höheren Baukosten zu Beginn. Für diese Alternative werde ich mich auch weiterhin stark machen.

Mit freundlichen Grüßen,

Bernd Siebert MdB