Dr. Axel Troost
Axel Troost
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Frage von Franz R. •

Frage an Axel Troost von Franz R. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Es gibt kleine Unternehmer die können nicht mehr als 6,00€ je Std. Bezahlen. Durch einen flächendeckenden Mindestlohn von z. Bsp. 9.00€ müßte der Betrieb schließen, weil der Kunde (Gesellschaft ) nicht bereit ist mehr je Std. zu bezahlen. Wollen Sie die dadurch zusätzliche Arbeitlosigkeit gem. Ihrem Parteiprogramm in Kauf nehmen?

Dr. Axel Troost
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Ruck,

ein Mindestlohn kann stufenweise eingeführt werden. So hat z.B. Großbritannien sehr gute Erfahrungen mit entsprechenden Übergangslösungen gemacht: Es ist nicht zu Konkursen von kleinen und mittleren Unternehmen gekommen. Hilfreich für jedes einzelne Unternehmen ist auch, dass alle Unternehmen den Mindestlohn zahlen müssen. So entfällt der Wettbewerbsdruck, Preise über Niedriglöhne gering zu halten. Lohnsubventions-Modelle argumentieren hingegen rein betriebswirtschaftlich und blenden aus, dass dies volkswirtschaftlich zu einer kostspieligen Verdrängung nicht-subventionierter durch subventionierte Beschäftigung führt. DER LINKEN geht es darum, die jahrzehntelang geschwächte Binnennachfrage zu stärken - ein zentraler Baustein, um sowohl Armut zu beseitigen als auch Beschäftigung zu erhalten und zu schaffen.

Mit freundlichen Grüßen