Portrait von Axel Knoerig
Axel Knoerig
CDU
100 %
12 / 12 Fragen beantwortet
Frage von Johannes M. •

Frage an Axel Knoerig von Johannes M. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Knoerig!
Da Sie stellvertretendes Mitglied im Bundestagsausschuss "Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung" würde ich sie gerne zu Ihrer Meinung im Bereich Raumfahrt befragen. Dass die Bundesrepublik die Beisteureung von Finanzmitteln bei der ESA mindert hatle ich für einen schweren Fehler. Weiter möchte ich von Ihnen gerne Wissen, warum kein internationales Programm gestartet wirde, wo ebenso die Kanadische, amerikanische, russische und chinesiche Raumfahrtbehörden einbezogen werden. Ich meine, man muss sich doch im Klaren sein, dass die europäischen Ressourcen für groß ausgelegte Raumfahrt nicht aussreichen.

Vielen Dank für Ihre Antwort
Johannes Meyer

Portrait von Axel Knoerig
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Meyer,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage vom 17. April 2014.

Aufgrund ihrer Komplexität und hohen Kosten können die meisten Raumfahrtprojekte nur in internationaler Zusammenarbeit durchgeführt werden. Deutschland hat sich für einen europäischen Verbund entscheiden und betreibt seit 2004 mit 20 EU-Staaten die Europäische Weltraumorganisation ESA. Die Raumfahrt-Forschungsverbünde haben unterschiedliche Forschungsstrategien und unterliegen auch differenzierten Finanzierungsmodalitäten, insofern ist eine kanadische, amerikanische, russische und chinesische Kooperation kaum vorstellbar.

Die Strategie der europäischen Raumfahrtpolitik ist nicht die Kooperation mit außereuropäischen Partnern, sondern ein zukünftiger autonomer Zugang Europas zum All. Es gilt Doppelstrukturen zu vermeiden und den Koordinierungs- und Verwaltungsaufwand in Grenzen zu halten. Dabei müssen bewährte Strukturen, die die europäische Raumfahrt auch im internationalen Maßstab zu einem technologisch leistungsfähigen und hoch anerkannten Player gemacht haben, erhalten und möglichst gestärkt werden. Nicht die Kooperation der Länder in der Raumfahrtforschung ist allein entscheidend für eine starke und wissenschaftlich fundierte Raumfahrtstrategie. Es kommt auch auf die Projekte an und auf eine schlanke und effiziente Verwaltung der Forschungsorganisation.

Am 2. Dezember 2014 hat der ESA-Ministerrat die Beschlüsse für die nächsten Forschungsprojekte in der europäischen Raumfahrt mit einer Höhe von rund 5,9 Milliarden Euro gefasst. Seit 2005 haben sich die Haushaltsmittel verstetigt und sind von jährlich 900.000 Euro auf 1,4 Mrd. Euro angewachsen. Davon fallen jährlich für die Haushalte 2015 bis 2017 634 Mio. Euro auf die ESA und 11 Mio. Euro auf die Trägersysteme. Für das Nationale Programm für Weltraum und Innovation sind 55 Mio. Euro zusätzlich an Mitteln zur Verfügung gestellt. Deutschland hat für zahlreiche Missionen zur Erkundung unseres Sonnensystems maßgebliche wissenschaftliche und technologische Beiträge geliefert. Wir sind an der Internationalen Raumstation ISS sowie der Produktion und dem Einsatz der Trägerrakete Ariane-5 und deren Weiterentwicklung beteiligt und ist eine der führenden europäischen Raumfahrtnationen.

Mit freundlichen Grüßen
Axel Knoerig MdB

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Axel Knoerig
Axel Knoerig
CDU