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Astrid Freudenstein
CSU
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Frage von Heinrich B. •

Frage an Astrid Freudenstein von Heinrich B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Liebe Frau Freudenstein,

was soll ich tun? Nach 30 J. erfolgreicher Entwicklertätigkeit, eigenem Haus, Abfindung-trennt sich meine Frau von mir. Nun brauche ich Assistenz!

Aufgrund einer Muskelerkrankung, GdB 100% G, aG, H - nachts beatmet, kann ich gar nichts mehr. Dennoch habe ich 30 Jahre lang hart gearbeitet.
10 Stunden am Tag waren normal! Ich bin ja auch normal - nur eben ein wenig behindert.

Was soll nun werden? Meine Ex-Frau hat sich die Hälfte schon geholt.
Den Rest nimmt mir nun noch der Staat weg.
Wozu habe ich eigentlich gearbeitet?
Wozu über Gebühr angestrengt!

Gut für meine Ex-Frau kann keiner etwas!
Aber ich kann auch nichts dafür, das ich behindert bin!

Nun zwingt mich der Staat in die Armut!
Nimmt mir Monat für Monat tausende Euros ab, weil er erst dann helfen will, wenn ich alles verloren habe!

Haus, Abfindung-einfach alles!

Wie würden Sie sich fühlen? Ich fühle mich über den Tisch gezogen. Viele Jahrzehnte hinweg habe ich mich trotz schwerster Behinderung bei Siemens hochgearbeitet, mich angestrengt. Gespart, um im Alter gut leben zu können. Und bekomme nun vom Staat jeden Monat die Rechnung präsentiert!

WARUM habe ich überhaupt gearbeitet?

Welchen Sinn hat mein Leben noch, wenn ich in riesen Schritten in die Armut gezwungen werde? Hätte das Geld besser verprasst. Jeder Sozialhilfe-Empfänger stellt sich besser!

WIESO bin ich überhaupt in der Sozialhilfe?

Ich habe eine ERKRANKUNG - eine meine Gesundheit bedrohende Erkrankung - seit Geburt!

War es DUMM, arbeiten zu gehen?
War es DUMM, meine Leistung der Gesellschaft zur Verfügung zu stellen?
War es DUMM, mit meiner Arbeitskraft zum Bruttosozialprodukt beizutragen.

Ja - anscheinend schon! Denn was erhalte ich nun von der Gesellschaft zurück?
Arbeitslos war ich nie!! Sozialhilfe nie gebraucht!

Habe Jahrzehnte lang Beiträge geleistet - wofür?

Vermögen und Einkommen anzurechnen - verstößt gegen GG Artikel 3 und Menschenrecht. Haben wir den gar keine Rechte?

LG Heinrich Buschmann

Portrait von Astrid Freudenstein
Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Buschmann,

mit dem Bundesteilhabegesetz werden wir die Anrechnung von Einkommen und Vermögen reformieren. Auch ich halte die heute geltenden Freibeträge für zu niedrig. Die Vermögensgrenze soll deshalb schrittweise steigen. Vom Einkommen wird nur noch ein deutlich niedrigerer Beitrag als heute verlangt.

Eine Eigenbeteiligung verstößt meines Erachtens weder gegen Artikel 3 des Grundgesetzes noch gegen Menschenrechte.

Mit freundlichen Grüßen

Astrid Freudenstein, MdB