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Arfst Wagner
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Frage von Martin H. •

Frage an Arfst Wagner von Martin H. bezüglich Familie

Moin Herr Wagner,

danke für Ihre schnelle Antwort von gestern! Sie ermuntert mich, Ihnen noch weitere Fragen zu stellen,zu Themen, die mich umtreiben:
Wie stehen Sie dazu, daß wenn sich die Eltern leider trennen, der andere Elternteil nicht regelmäßig und/oder zu wenig Unterhalt zahlt und sich "aus der Verantwortung stiehlt" indem er die Kinder nicht ausreichend unterstützt, so daß der verbleibende Elternteil sich mehr als "krummlegen"muß, um die Kinder und sich durchzubringen?
Wie stehen Sie dazu, mehr Anreize für Arbeitgeber zu schaffen damit sie mehr aktive Mitglieder einer Hilfsorganisation einstellen und diese dann auch im Falle eines Alarms die Arbeitsstelle verlassen können, um dem Nächsten zu Hilfe zu eilen?
Wie stehen Sie dazu mehr Vergünstigungen für aktive Mitglieder einer Hilfsorganisation zu schaffen, so zu sagen als "Dankeschön"? Ich denke da zum Beispiel an Ermäßigungen wie beim Schwimmen, Sportverein, Versicherungen, steuerliche Erleichterungen, Anrechnung auf die Rente, Zuschüsse zum Beispiel beim Wohngeld, usw ...

Mit freundlichem Gruß

M. H.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Lieber Herr H.,

In den Jahren nach 1996 war ich nach meiner Scheidung Alleinerziehender Vater von zweien meiner drei Söhne. Deshalb sind mir Unterhaltsprobleme bekannt. Natürlich müssen soziale Härtefälle auf beiden Seiten berücksichtigt werden. Gerade bei sozialen Problemen wäre ich langfristig allerdings für konsequentere Lösungen wie zum Beispiel ein ehegattenunabhängiges Einkommen für Erziehende und auch ein eigenes (von den Erziehenden verwaltetes) Einkommen für Kinder in Form eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle. Die Seite der Frauen in Trennungsproblematiken kenne ich auch, d meine Lebensgefährtin seit über 20 Jahren in einem Frauenhaus arbeitet.

Durch die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens würde sich auch ihre zweite Drage schon zum Teil beantworten, denn es würde vielen Bürgerinnen und Bürgern eine finanzielle Grundlage für ehrenamtliches gesellschaftliches Engagement verschaffen.

Unsere Gesellschaft leidet schwer an mangelnder Solidarität. Natürlich ist die von Ihnen angesprochene "Alarm-Problematik" sehr wichtig und selbstverständlich müssen dafür entsprechende Anreize geschaffen werden, wenn es nicht ausreicht, das auch jedem Unternehmer klar sein sollte, dass auch er einmal in die Situation kommen kann, entsprechende Hilfe so rasch wie möglich zu benötigen.

In der Fluchtkrise wurde von der Regierung massive und unbürokratische Unterstützung von freiwilligen Helfern versprochen. Oft kam die nicht oder nicht an. Im gesamten ehrenamtlichen Bereich ist da noch viel Luft nach oben. Letztlich sollte dem Engagement durch ein durchaus finanzierbares Grundeinkommen eine Badis gelegt werden. Ich glaube nämlich, dass jeder Bürger und jede Bürgerin durchaus selbst entscheiden können, wie und wo sie sich einbringen können und wollen und nicht immer jede kleine Unterstützung von einer Bürokratieflut begleitet sein muss, die den großen Teil des notwendigen Geldes im Verwaltungsakt verbraucht.
Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung, auch in einem direkten Gespräch.

Viele Grüße!
Ihr
Arfst Wagner