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Annette Sawade
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Frage von Gerlinde M. •

Frage an Annette Sawade von Gerlinde M. bezüglich Gesundheit

Erwerbsttätigkeit und Sorgearbeit bei geringem Arbeitslohn, insbesondere in Sozialen- und Pflegeberufen, dazu noch schlechte Arbeitsbedingungen sowie Personalmangel bringt viele Menschen, die ihren Beruf gerne ausüben, an das Ende ihrer Kraft. Gesundheitliche soziale Fragen dürfen nicht einer Wirtschaftlichkeit unterliegen!
Was gedenken Sie zu tun, damit all die Menschen die für die Gesellschaft so bedeutende Arbeit leisten entsprechende Wertschätzung erfahren, einen guten Lohn erhalten und die Arbeitsbedingungen verbessert werden zum Wohle aller!
Patient, Klient, sowie alle die sich diesen vielfältigen Arbeiten stellen.
Die Sorge füreinander kann nicht immer weiteren Kostenminimierungen unterworfen werden!

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau M.,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage.

Zu aller erst stimme ich Ihnen vollumfänglich zu, dass soziale Berufe aufgewertet werden müssen. Menschen, die so wichtige Arbeit leisten, müssen eine entsprechende Wertschätzung durch bessere Entlohnung erhalten.
Dies ist auch Richtschnur der Politik der SPD: In der vergangenen Legislaturperiode haben wir bereits wichtige Schritte in die richtige Richtung gemacht. Hervorzuheben ist dabei insbesondere das Pflegestärkungsgesetz sowie das Ausbildungsgesetz. Folge davon ist etwa die Einführung eines neuen Pflegebegriffs sowie neuer Pflegegrade. Dies ist Teil einer Gesamtreform der Pflege, mit der die SPD die Leistungen und die Personalsituation verbessern will. Ziel der Pflegeberufereform ist es, dass bessere Arbeitsbedingungen und eine höhere Entlohnung erreicht werden.
Die SPD steht für eine Beschäftigungspolitik, durch die soziale Dienstleistungen gestärkt werden sollen. Die Träger, Dienste und Einrichtungen sind ebenso in der Verantwortung wie Bund, Länder und Kommunen. Denn die öffentliche Hand legt Rahmenbedingungen sowie die finanzielle Ausstattung fest. Die Arbeit, die Pflegekräfte täglich leisten verdient höchste Anerkennung und Respekt. Dies muss auch Ausdruck in einer angemessenen Entlohnung finden. Insbesondere vor dem Hintergrund der vielfältigen Herausforderungen, vor denen unsere Gesellschaft steht, werden die sozialen Berufe weiter an Bedeutung gewinnen. Dieser Bedeutungszuwachs muss sich auch im Einkommen widerspiegeln. Deshalb will die SPD die sozialen Berufe aufwerten. Künftig soll aus der vollschulischen Ausbildung eine echte duale Ausbildung werden. Dadurch wird eine Ausbildungsvergütung geschaffen, die die Attraktivität dieser Berufe erhöht, so dass auch insbesondere Männer diese Berufe verstärkt ergreifen. Für die Gesundheitsfachberufe will die SPD einen bundeseinheitlichen Rahmen schaffen. Denn um der Zersplitterung der arbeitsrechtlichen Vereinbarungen und der Tarifabschlüsse zu begegnen, ist ein allgemeinverbindlicher Branchentarifvertrag Soziales notwendig.
Die Pflege ist aber insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass das wichtigste Element, die Zeit, in der Entlohnung bisher nicht abgebildet wird. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass jeder Pflegebedürftige einer individuellen Behandlung bedarf und dabei ist es von herausragender Bedeutung, dass Angehörige und Pflegekräfte sich ausreichend Zeit für die zu Pflegenden nehmen können. Auch aus diesem Grund setzt sich die SPD für eine Aufwertung und bessere Bezahlung sozialer Berufe ein. Diese Thematik betrifft jedoch auch alle Frauen und Männer, die neben dem Beruf Angehörige pflegen wollen. Wer Angehörige pflegt braucht mehr Zeit für Zuwendung und oft auch finanzielle Unterstützung. Aus diesem Grund will die SPD die Familienarbeitszeit für Pflegende einführen. So ermöglichen wir Menschen, die Familienmitglieder pflegen, eine Freistellung von der Arbeit mit Lohnersatzleistung. Pflegende Angehörige können ihre Arbeitszeit für bis zu drei Monate ganz oder zum Teil reduzieren und erhalten in dieser Zeit eine Lohnersatzleistung, die sich in Höhe und Umfang am Elterngeld orientiert.
Die SPD kämpft für die Aufwertung sozialer Berufe und setzt sich für eine bessere Bezahlung ein. Die Maßnahmen die, die SPD dafür ergreifen will setzen insbesondere bei der Ausbildung und den Tarifverträgen ein. Auch die Einführungen der neuen Pflegegrade machen eine differenzierte Behandlung und Bezahlung möglich.

Mit freundlichen Grüßen,
Annette Sawade