Andreas Tetzlaff
SPD
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Andreas Tetzlaff zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Norbert W. •

Frage an Andreas Tetzlaff von Norbert W. bezüglich Recht

Die Arbeitszeit der Berlner Feuerwehrleute muß nach Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) reduziert werden.
Um die Arbeitszeit von derzeit bis zu 55 Wochenstunden reduzieren zu können, wird zusätzliches Personal benötigt.
Aussagen der Innenverwaltung ist zu entnehmen, dass zusätzliches Personal nicht bewilligt wird. Dafür sollen die bisher vorgehaltenen Einsatzmittel (Fahrzeuge einschließlich Besatzung) drastisch um bis zu 30% reduziert werden.
Damit wird eine erhebliche zusätzliche Gefährdung der Bürger und auch der eingesetzten Feuerwehrleute billigend in Kauf genommen, eine schnelle Hilfe kann nicht mehr gewährleistet werden. Wo niemand mehr ist , kann auch keiner mehr kommen.
Wie stellen Sie sich zu diesem Problem und wofür werden Sie sich einsetzten?

Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Woytnik,

die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes (EuGH), die wöchentliche Höchstarbeitszeit auf 48 Stunden festzulegen, betrifft nicht nur die Feuerwehr, sondern auch die Polizei, Krankenhäuser und Schulhausmeister. Damit greift das EuGH Forderungen nach Senkung der Wochenarbeitszeit auf, wie wir sie zu Recht vor allem in den Ärztestreiks der letzten Wochen wahrnehmen konnten.

Zur Umsetzung dieser Stundenkürzung ist es wichtig, dass die betroffenen Bereiche, wie die Feuerwehr, zusammen mit den Fachabteilungen des Senats Lösungsmodelle entwickeln.

Hierbei müssen sowohl die Sicherheitsbedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger als auch die Regelung der Arbeitszeit der betroffenen Berufsgruppen berücksichtigt werden.

Ein solches Lösungsmodell wurde meines Wissens bereits für die Hamburger Feuerwehr ausgearbeitet. Lösungsansätze waren hier unter anderem neue Arbeitszeitmodelle sowie die Ausarbeitung eines neuen Schichtsystems. Ob sich diese in der Umsetzung bewehren, und somit die Forderung des EuGH eingehalten werden kann, bleibt abzuwarten und müssen dann gegebenenfalls bedürfnisgerecht abgeändert werden.

Es ist sicherlich aufgrund der bekannten Haushaltslage in Berlin schwierig, Personalmittel im öffentlichen Dienst aufzustocken. Daran ändert sich auch nichts, wenn dies CDU-Politiker – die sich auf fünf weitere Jahre in der Opposition einstellen – fordern.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Tetzlaff