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Frage von Stephan H. •

Frage an Andreas Bist von Stephan H. bezüglich Wirtschaft

In Deutschland gilt nach wie vor die Meisterpflicht für die wichtigsten Tätigkeiten im Handwerk. Begründet wird dies mit der Ausbildungsleistung, Verbraucherschutz und Gefahrengeneigtheit. Der Meisterzwang stellt ein erhebliches Hindernis für einen einfachen, nicht-formalen, kostengünstigen Einstieg in berufliche Tätigkeiten dar. Andere europäische Länder haben keinerlei Zugangsvoraussetzungen, oder haben Vergleichbares jüngst abgeschafft (Österreich). Für Verbaucherschutz sorgt ein Haftungs- und Garantierecht, für Arbeitsicherheit Berufsgenossenschaften bzw. allgemeine gesetzliche Standards und ausbilden können nicht nur Meister, wie andere euopäische Länder zeigen. Zudem ist es Handwerkern aus anderen EU Ländern erlaubt, ohne Meisterbrief in Deutschland dieselben Tätigkeiten auszuüben, die innerhalbs Deutschlands nur Meisterbetrieben vorbehalten ist. Österreich hat zudem HWKs/IHKs in Wirtschaftskammern mit freiwilliger Mitgliedschaft umgewandelt. Daher habe ich folgende Fragen:

1. Was gedenken Sie als Abgeordneter zu initiieren, um es Menschen grundsätzlich einfacher zu machen, angeeignete handwerkliche Fähigkeiten und Kenntnisse ohne komplexe, sehr formale und kostenintensive Prozeduren in volle berufliche Tätigkeiten umsetzen zu können?

2. Wie stehen Sie zu den guten Erfahrungen Österreichs, die Meisterpflicht abzuschaffen und die HWKs/IHKs in Wirtschaftskammern mit freiwilliger Mitgliedschaft umzuwandeln?

3. Haben Sie nach anderen Wegen gesucht, hohe Ausbildungsleistung und Qualität zu erhalten ohne dabei auf Meisterpflicht und Pflichtmitgleidschaft in einer Interessensvertretung von Handwerksmeistern zu setzen und zugleich den Zugang zur Ausübung von vollhandwerklichen Tätigkeiten wesentlich zu vereinfachen?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Helbig,

vielen Dank für die gestellten Fragen, die ich leider mit einwenig Verzögerung nun gerne beantworten möchten.

1. Ich würde mich mit der Abschaffung des Meisterzwangs in weiteren Bereichen beschäftigen, da ich durch die Aufhebung des Meisterzwangs aktuell gute Möglichkeiten sehe, den entsprechenden Personenkreisen interessante Perspektiven zu bieten.

2. Die Erfahrungen aus Österreich, sind nach meinen Informationen positiv und somit auch für uns hier in Deutschland von Interesse. Ich halte es grundsätzlich für den richtigen Weg, von den Pflichtmitgliedschaften zu freiwilligen Mitgliedschaften zu kommen. Jeder soll selbst entscheiden können, ob er Mitglied sein möchte oder nicht.

3. Ich habe hierzu keinen direkten Ansatz. Daher würde ich das Gespräch mit Handwerkern suchen, um tiefer in dieses Thema einzusteigen um konkrete Vorschläg von der Basis aufzugreifen. Ich selber kann mich hier nicht als Experte bezeichnen und bitte daher um Verständnis, dass ich diese Frage nicht so einfach beantworten kann.

Sehr gerne können wir ins Gespräch kommen, um über entsprechende Vorschläge und Ideen einmal zu sprechen.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Bist