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Andrea Ypsilanti
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Frage von Christian O. •

Frage an Andrea Ypsilanti von Christian O. bezüglich Gesundheit

Liebe Frau Ypsilanti,

ich bin Student, und werde Sie bei der kommenden Landtagswahl unterstützen, indem ich mit meiner Landesstimme die Grünen wähle, und mit meiner Wahlkreisstimme den SPD-Kandidaten. Vor allem wegen Ihrer Positionen in Bezug auf Studiengebühren und Mindestlöhne möchte ich Ihnen helfen, Roland Koch und seine Regierung abzulösen. Ich denke, dies sind konkrete, richtige und wichtige Maßnahmen, deren Umsetzung unbedingt wünscheswert wäre.

Unabhängig davon möchte ich Sie fragen, wie Sie zur fortdauernden Kriminalisierung von Cannabiskonsumenten im besonderen, und Drogenkonsumenten im allgemeinen, stehen. Was halten Sie von alternativen drogenpolitischen Ansätzen, welche auf kontrollierter Freigabe an mündige Bürger setzt, und jedem Menschen nach dem Stand der Wissenschaft und Erfahrung hilft, berät und begleitet, der Drogen als ein Problem in seinem Leben sieht? Meiner Meinung nach ist zumindest die Freigabe von Cannabis an erwachsene Menschen längst überfällig, und wird von einer Art der Diskussion verzögert, welche noch immer grotesk ideologisiert ist. Ferner denke ich, dass Jugendschutz mit einer solchen Politik überhaupt erst möglich wird.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg in Ihrem Wahlkampf, und hoffe von Herzen, dass Sie die Wahl auch für sich entscheiden. Über eine Stellungnahme von Ihnen würde ich mich sehr freuen!

Mit freundlichen Grüßen,
Christian Obst

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Obst,

vielen Dank für Ihre oben genannte E-Mail zum Thema „Freigabe von Cannabis“. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt stellt sich die Frage einer Legalisierung von Cannabis der SPD in Hessen nicht. Unabhängig davon, wie kontrolliert der Einzelne in der Lage ist mit Cannabis umzugehen, stellt sich bei dem Konsum von Cannabis ebenso wie bei anderen Rauschmitteln und Drogen regelmäßig die Problematik des Einstiegs in den allgemeinen Drogenkonsum. Dies ist in erster Linie eine gesundheitspolitische Betrachtung, die auch im Rahmen des Jugendschutzes eine Rolle spielt. Wenn man im Rahmen des Jugendschutzes versucht, den Alkoholkonsum und sogar den Tabakkonsum zurückzudrängen, wird man nicht parallel hierzu die Cannabisverbreitung zusätzlich legalisieren und ermöglichen können. Darüber hinaus stellt Cannabis ebenso wie Alkohol auch im allgemeinen Straßenverkehr ein Problem dar. Auch dies spricht nicht für eine weitere Tolerierung des Cannabiskonsums, weil Verkehrsstatistiken zeigen, dass viele der Cannabiskonsumenten sich über beeinträchtigende Wirkung im Straßenverkehr gar nicht im Klaren zu sein scheinen.
Aus alledem folgt, dass auch die SPD in Hessen derzeit von einer kontrollierten Freigabe absieht.

Mit freundlichen Grüßen
gez.
Andrea Ypsilanti
Fraktionsvorsitzende