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Frage von Erika A. •

Frage an Andrea Nahles von Erika A. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrte Frau Nahles,

Mit 46 Jahren übernahm mein Mann eine Firma.
Nach 48 Berufsjahren bekommt er eine Rente von 1.089,94 €.
Es gab gute und auch schlechte Jahre. In den Schlechten Jahren war der Verdienst meines Mannes geringer als das unserer Mitarbeitern.
Aber eins können wir mit guten Gewissen sagen, unseren Mitarbeitern haben wir immer ordentliche, anständige Löhne gezahlt.

Wir machen uns Sorgen um die Zukunft unserer Enkelkinder.

"Das-Starke-Familien-Gesetz"
Es gibt die Kinderarmut, weil das Einkommen der Eltern nicht ausreicht und diese Ursache sollte man bekämpfen.
Die aktuellen Erhöhung des gesetzlichen. Mindeslohnes ist zu niedrig.
In vielen Branchen gehen selbst Fachkräfte oft nur mit gesetzlichen Minimum nach Hause. Die zunehmende Tarifflucht ist Hauptgrund dafür, dass seit Jahren viele Menschen in Niedriglohnsektor gefangen sind. In den Tarifverträgen sind meist deutlich höhere Löhne, auch in den unteren Lohngruppen, vereinbart.
Wer nach Tarif zahlt, der hat auch zufriedene Mitarbeiter, die sich in der Arbeit engagieren.

Niedriglöhne sind zwar eine wirksame Kosmetik für die Arbeitslosigkeit, aber der Preis ist sehr hoch!

Zu wichtigsten Zielen müssen möglichst hohe Löhne und Renten für möglichst viele Menschen gehören,
d. h. nicht unmöglich hoch, aber am oberen Rand dessen, was möglich ist.
Eine Wirtschaft muss auch ohne Wachstum funktionieren und die öffentliche Haushalte ausreichend finanzieren.

Wenn man wesentlich mehr verdient als Hartz IV, ist der Anreiz größer arbeiten zu gehen!

Arbeit muss sich lohnen, ohne arme Eltern gibt es keine arme Kinder!
Alles andere sind Reparaturarbeiten, bürokratische Monster, Milliarden mit Gießkanne verteilen.

Meinen Sie nicht, dass ein auskömmliches und sicheres Einkommen der beste Schutz vor Kinder-und Altersarmut ist?

MfG

E. A.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau A.,

selbstverständlich sind "ein auskömmliches und sicheres Einkommen der beste Schutz vor Kinder- und Altersarmut". Der Kampf gegen Altersarmut hat für die SPD oberste Priorität. Aus diesem Grund haben wir im vergangenen Herbst den Neustart in der Rente auf den Weg gebracht. Der Rentenpakt gilt, in dem wir eine gesetzliche Beitragssatzgarantie von maximal 20 Prozent geben und bis 2025 das Rentenniveau stabilisieren. Das schafft Sicherheit für Jung und Alt. Als nächstes kommt die Grundrente, die langjährig Versicherte besser vor Armut schützt, und mehr Schutz für Selbstständige bietet. Mit Blick auf die Zeit nach 2025 wollen wir die Weichen stellen. Daran arbeiten wir in Fraktion, Regierung und Rentenkommission.

Wir arbeiten weiter daran, die Familienförderung in Deutschland zu verbessern. Unser Ziel ist eine sozialdemokratische Kindergrundsicherung, die allen Kindern unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern gleiche Chancen ermöglicht. Wir haben ein ehrgeiziges Ziel: Deutschland soll das kinderfreundlichste Land Europas werden. Wer mehr für soziale Gerechtigkeit tun will, muss bei den Kindern anfangen. Um Kinder zu stärken, müssen auch ihre Familien gezielt unterstützt werden. Dabei geht es zum Beispiel auch darum, Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern.

Und vor allem müssen wir die Tarifbindung konsequent verankern und stärken, zum Beispiel indem wir tarifgebundene Unternehmen steuerlich entlasten. Gute Löhne sind das Fundament einer solidarischen Gesellschaft und das beste Mittel gegen Altersarmut.

Beste Grüße
Andrea Nahles