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Achim Großmann
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Frage von Werner W. •

Frage an Achim Großmann von Werner W. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Großmann,

am 20.01.2008 strahlte der Fernsehsender VOX einen Bericht von BBC Exclusiv um 9.45 Uhr über Wettermanipulation durch Flugzeuge aus. Flugzeuge werden mit Chemikalien über einen Zusatz Tank befüllt und bei 6000 metern werden diese über Düsen in den Himmel bzw. Wolken abgelassen. Das nannte man ,die Wolken Impfen. Des weiteren gibt es im Internet unter www.chemtrails.de weitere Indizien das dieses wie beschrieben praktiziert wird.Auch RTL hat eine Austrahlung gemacht und es wurde von Donnerwetter de eine Anzeige gegen unbekannt gemacht. Täglich ist es zu sehen wenn die Sonne durchblickt dann kann man verfolgen das gesprüht wird. Verschiedene Chemikalien werden nach Wetterzustand gesprüht.Diese Chemikalien bestehen unter anderem auch aus Bariumsalze
und Aluminium Oxyd,also ein Weltweites Chemisches Verbrechen. Warum duldet das die Regierung ?Oder vertuscht die Regierung dieses?
Könnten Sie Stellung beziehen und mir eine Antwort schicken ?

Mit freundlichen Grüssen Wiesen

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Wiesen,

für die Manipulationen des Wetters mit Chemikalien wie es in Berichten privater TV-Sender behauptet wird, scheint es keine stichhaltigen Beweise zu geben.

Die zuständigen Experten meiner Fraktion haben angesichts zahlreicher Bürgeranfragen zu diesem Thema recherchiert. Mit folgendem Ergebnis:

Es hat in der Tat verschiedene Vorschläge gegeben, zum Schutz des Klimas unterschiedliche Stoffe (z.B. Aluminiumflitter, Ruß, Eisenverbindungen) in die Atmosphäre einzubringen. Glücklicherweise konnten sich diese Vorschläge aus dem Bereich des Geoengineering nicht durchsetzen und so wurde davon nichts in die Praxis umgesetzt. Wir gehen davon aus, dass die ganz überwiegende Mehrzahl der verantwortlichen Wissenschaftler derartige Experimente mit der Atmosphäre ablehnen würde. Alle weiteren Recherchen (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Lufthansa, UBA etc.) haben keine brauchbaren Informationen oder Erklärungen liefern können.

Das Umweltbundesamt hält die in einem Artikel der Zeitschrift Raum & Zeit aufgestellten Behauptungen nicht für glaubwürdig und sieht keinen Anlass hinter dem beschriebenen Phänomen etwas anderes als natürliche Kondenstreifen oder Wolken zu vermuten. Selbst Greenpeace hat sich des Themas angenommen und schreibt dazu in seinem Magazin (5/04): "Das Thema entwickelt sich zur Mutter aller Verschwörungstheorien: Ob Ufos oder CIA-Versuche mit Bewusstsein verändernden Drogen - nichts scheint zu weit hergeholt, als dass es sich nicht in das finstere Weltbild des um sich greifenden Kondenstreifen-Kults integrieren ließe".

Innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion gibt es keine Initiative, diesem Phänomen weiter auf den Grund zu gehen. Wir sind sicher, dass die zuständigen Behörden sich dem Thema inzwischen zugewandt haben und ich bitte Sie, Ihre Fragen an diese einschlägigen Institutionen zu richten.

Vielleicht noch einige Erläuterungen zu dem Phänomen von Kondensstreifen, über die in diesem Zusammenhang auch schon mal gerätselt wird:

Kondensstreifen sind weiße, schmale Wolkenstreifen, die sich durch Kondensation des Wasserdampfs in der Atmosphäre in den Abgasen eines Flugzeugs bilden können. Voraussetzung hierfür ist, dass die Luft in Flughöhe genügend feucht und kalt, das heißt nicht über -43 bis -45 Grad Celsius, ist. Dies ist in der Regel im Winter bei einer Höhe über 8.000 m, im Sommer über 10.000 m der Fall.

Je nach den unterschiedlichen meteorologischen Rahmenbedingungen sind die Kondensstreifen im Allgemeinen kurzlebig, können aber auch einige Stunden erhalten bleiben und bilden dann breite, flockige oder faserige Wolken, die von natürlichen nicht zu unterscheiden sind. Aufgrund ihrer Entstehung aus Wasserdampf stellen sie keine Verschmutzung dar. Die unterschiedliche Ausprägung und Lebensdauer wird nur durch die unterschiedlichen meteorologischen Rahmenbedingungen verursacht.

Mit freundlichen Grüßen
Achim Großmann