Landtagswahl Bayern: So denken die Direktkandidierenden

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München / Hamburg – Nur noch zwei Wochen bis zur Wahl im bayerischen Freistaat und die Direktkandidierenden positionieren sich im Kandidaten-Check des unabhängigen Internetportals abgeordnetenwatch.de. Die Entscheidungshilfe für die Erststimme ermöglichte den rund 1.000 bayerischen Stimmkreisbewerbern, zu 20 landespolitisch relevanten Thesen Stellung zu beziehen: Bis kurz vor der Wahl haben fast 800 bereits teilgenommen. Sie konnten zustimmen, ablehnen oder sich neutral verhalten und zusätzlich ihre Entscheidung kurz begründen.

Wählerinnen und Wähler können den Kandidaten-Check selbst durch Eingabe einer PLZ auf https://kandidatencheck.abgeordnetenwatch.de/bayern durchspielen und feststellen, mit welchen Bewerbern aus dem eigenen Stimmkreis sie die meisten Übereinstimmungen haben.

„Die Bürgerinnen und Bürger wählen in erster Linie einen Menschen. Der Kandidaten-Check bietet eine gute Möglichkeit, die Stimmkreisbewerberinnen und -bewerber besser kennenzulernen“, so Projektleiterin Christina Lüdtke von abgeordnetenwatch.de. „Natürlich orientieren sich die Kandidaten meist an einer Partei. Doch bei einigen Themen wollen Kandidaten bewusst eine andere Position vertreten.“

Ein klares Bild zeigt sich etwa bei der Frage nach der Kreuzpflicht: 98% der CSU-Kandidierenden stehen hinter der Entscheidung und auch immerhin noch 63% der Bayernpartei und 40% der AfD. Alle anderen Parteien lehnen die Kreuzpflicht mehrheitlich ab.

Ähnlich verhält es sich bei der Frage nach einer dritten Startbahn in München: Drei Viertel der teilnehmenden Kandidierenden sprechen sich dafür aus, den Bürgerwillen des Volksentscheides zu erhören und auf die Startbahn zu verzichten. CSU und FDP sind die einzigen beiden Parteien, die mehrheitlich (80% und 77%) für den Bau sind. Besonders interessant: Die Münchner Kandidierenden sind mehrheitlich gegen den Bau der Startbahn, darunter auch CSU-Kandidierende, die sich damit gegen die Parteilinie stellen.

Über alle Parteien hinweg sind sich die Kandidierenden einig, dass Lehrerinnen und Lehrer grundlegend unbefristet angestellt werden sollen: 86% der Kandidierenden halten diese Praxis weder für die Schulkinder noch für die Lehrer*innen für praktikabel und fordern Abhilfe - auch die aktuell noch allein regierende CSU (84% Zustimmung). Nur 7% der Direktkandidierenden lehnen ab, 7% verhalten sich neutral.

Gemischter sah es bei Dieselfahrverboten in bayerischen Innenstädten aus: 40% der teilnehmenden Kandidierenden sprechen sich für Fahrverbote aus, 43% lehnen sie ab, 17% wählten „neutral“. Viele merken an, dass man nicht die Autofahrer*innen einschränken solle, sondern die Automobilhersteller zur Verantwortung heranziehen solle. Die Befürworter des Verbotes sprachen sich vor allem für den Schutz von Gesundheit und Umwelt aus.

Die Themen sind breit gefächert: Migration, Pflege, Bildung, Umweltschutz, Videoüberwachung uvm. – die gesamte Auswertung aller Thesen finden Sie hier.

Am Kandidaten-Check haben sich bislang ca. 77% aller Direktkandidierenden beteiligt. Die Teilnahme ist bis kurz vor der Wahl möglich.

Weiterführende Informationen:
Kandidaten-Check
Fragen und Antworten zum Kandidaten-Check (FAQ)
Frageportal zum Bayerischen Landtag
Ausführliche Pressemappe zum Start des Wahlportals: auf Anfrage unter luedtke@abgeordnetenwatch.de
Die Rohdaten des Kandidaten-Checks schicken wir Ihnen gern auf Anfrage zu.