Dresden / Hamburg, 25. September 2025 – Im aktuellen Antwort-Ranking von abgeordnetenwatch schneiden 13 Bundestagsabgeordnete aus Sachsen mit der Bestnote „hervorragend“ ab. Mit einer Antwortquote von 78 Prozent liegt der Freistaat klar über dem bundesweiten Schnitt (70 Prozent). Am Ende des Rankings stehen vor allem Abgeordnete der AfD.
Das Antwort-Ranking von abgeordnetenwatch zeigt, wie häufig Abgeordnete aus Sachsen und bundesweit Bürger:innenfragen auf dem unabhängigen Dialogportal beantwortet haben – von „hervorragend“ bis gar nicht. Wegen der vorgezogenen Bundestagswahl erfolgt die Auswertung in diesem Jahr bereits sechs Monate nach der Konstituierung des Bundestages.
Das sind die genauen Ergebnisse für Sachsen:
- „Hervorragend“ – so werden Abgeordnete ausgezeichnet, die 90 bis 100 Prozent der Fragen beantworten. Diese Bewertung erhalten 13 Bundestagsabgeordnete aus Sachsen.
- Ein „vorbildliches“ Antwortverhalten legt Nora Seitz (CDU) an den Tag, die 89 Prozent der Fragen beantwortet.
- Zwei weitere Abgeordnete gelten als „engagiert“ mit Antwortquoten zwischen 79 und 50 Prozent.
- Abgeordnete mit weniger als 50 Prozent beantworteten Fragen erhalten keine Auszeichnung. Besonders ins Auge fällt dabei die AfD: Acht der neun sächsischen Bundestagsabgeordneten, die überhaupt keine Fragen beantworten, gehören der in Sachsen als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuften Partei an – darunter auch AfD-Fraktionschef Tino Chrupalla und Maximilian Krah. Einzige Nicht-AfDlerin ohne Antwort ist CDU-Politikerin Christiane Schenderlein.
- Die Spitzenplätze: Angeführt wird das Ranking von Abgeordneten aus Leipzig: Auf Platz 1 ist Sören Pellmann (Die Linke), der alle 28 Fragen beantwortet. Dahinter folgen Ex-Sportler und Wahlkreis-Nachbar Jens Lehmann (CDU) und auf Platz drei Holger Mann (SPD). Auch der 4. Platz ist aus Leipzig: Paula Piechotta (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN).
- Die Antwortquote in Sachsen liegt mit 78 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt von 70 Prozent.
„Gerade in Zeiten von Krisen und Populismus ist der offene Dialog zwischen Abgeordneten und Bürger:innen unverzichtbar“, sagt Alexander Kukuk, Projektmanager bei abgeordnetenwatch. „Hohe Antwortquoten zeigen, dass Abgeordnete diesen Dialog ernst nehmen. Wenn Fragen hingegen unbeantwortet bleiben, entsteht der Eindruck von Distanz und Intransparenz – und das schadet dem Vertrauen in die Politik.“
Die Antwortquote zeigt, wie offen Abgeordnete für den Dialog mit den Bürger:innen sind. Ob ihre Antworten überzeugen, bleibt der Einschätzung der Bürger:innen überlassen.
Wie der Dialog auf abgeordnetenwatch funktioniert
abgeordnetenwatch ermöglicht seit über 20 Jahren eine überparteiliche und sachliche Kommunikation zwischen Bürger:innen und ihren Abgeordneten, auf Augenhöhe und für alle sichtbar. Jede Frage wird von einem Moderationsteam geprüft und nur dann veröffentlicht, wenn sie nicht gegen den Moderationscodex verstößt. So bleiben Beleidigungen, diskriminierende Inhalte oder Fragen ohne Mandatsbezug außen vor. Auf der spendenfinanzierten Dialogplattform sind bislang über 300.000 Fragen eingegangen. So ist ein digitales Wähler:innengedächtnis entstanden, das den politischen Dialog transparent macht und politische Positionen dauerhaft öffentlich nachvollziehbar hält.
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Presse-Service:
- Das gesamte Antwort-Ranking für Sachsen finden Sie in der Tabelle im Anhang sowie ausführlich hier.
- Das bundesweite Ranking aller 630 Bundestagsabgeordneten sowie die Rankings der anderen Bundesländer finden Sie hier.
- Die Pressemitteilung zum bundesweiten Ranking finden Sie hier.
Für Nachfragen und Interviews stehen wir gerne zur Verfügung.
Ansprechpartnerin: Sarah Schönewolf
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit abgeordnetenwatch
Mobil: 0176 - 63212838
Tel: 040 - 317 69 10 20
schoenewolf@abgeordnetenwatch.de
Zur Methodik:
Mit unserem Antwort-Ranking werten wir einmal pro Jahr das Antwortverhalten der Bundestagsabgeordneten aus. In das Ranking sind alle Fragen von Bürger:innen an die Abgeordneten eingeflossen, die seit der konstituierenden Sitzung am 25. März 2025 bis zum 8. September um 23:59 Uhr eingegangen sind.
Stichtag für die Antworten der Abgeordneten war der 22. September um 12:00 Uhr. Auf diese Weise wurde sichergestellt, dass die Abgeordneten ausreichend Zeit für die Beantwortung aller Fragen hatten.
Außerdem wurden die Abgeordneten am 22. Juli, am 27. August und am 11. September per E-Mail über das Konzept des Rankings informiert und an die diesjährigen Fristen erinnert.
Pro Bundesland gibt es ein Ranking mit allen Abgeordneten der Region, das parallel zum bundesweiten Ranking veröffentlicht wird.
Sogenannte Standardantworten, also Antworten, die sich inhaltlich nicht auf die Fragen beziehen, sondern z.B. auf andere Kommunikationskanäle verweisen, werden nicht als Antwort gewertet. Ausgenommen hiervon sind Fragen, die Abgeordnete nicht im Zusammenhang mit ihrer Abgeordnetentätigkeit, sondern z.B. mit ihrer Minister:innenfunktion erhalten haben. Hier können sie auf andere Antwortkanäle verweisen.
Auszeichnungen:
- Antwortquote zw. 100% - 90% = Auszeichnung „hervorragend“
- Antwortquote zw. 89% - 80% = Auszeichnung „vorbildlich“
- Antwortquote zw. 79% - 50% = Auszeichnung „engagiert“
- Antwortquote zw. 49% - 0% = keine Auszeichnung
- keine Fragen = keine Auswertung