
(...) 1. Zu Recht wird die Verweigerungshaltung des früheren Bundeslandwirtschaftsministers Schmidt sowie weiter Teile der Funktionäre der Verbandsvertreter und großer Teile der CDU/CSU in den vergangenen Jahren kritisiert, die fünfjährige Übergangsfrist für die Entwicklung wirklicher Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration zu nutzen. Stattdessen haben sie auf einen sogenannten vierten Weg gesetzt, der die Veränderung des Schmerzbegriffes im Tierschutzgesetz voraussetzen würde. (...)

(...) "Aus all diesen Gründen hält der bpt eine Verschiebung des Termins schon seit längerem für unabdingbar." Eine bloße Fristverlängerung war für die SPD-Bundestagsfraktion jedoch keinesfalls ausreichend. Anders als es CDU/CSU und FDP im Jahr 2012 getan haben, haben wir nun im Gesetz Sicherungen eingebaut, die garantieren, dass nach zwei Jahren nun wirklich die Alternativen flächendeckend zur Verfügung stehen. (...)

(...) Die Verlängerung der Frist ist für mich eine zwiespältige Sache. (...) Die Regelungen werden aber letztlich unumkehrbar zur schmerzfreien Kastration führen und zwar ohne Wenn und Aber. (...)

(...) Denn jedes Ferkel, das nicht in Deutschland geboren wird, wird durch den Import aus europäischen Nachbarländern, in denen die Ferkel nicht unter Betäubung und Schmerzausschaltung, wie wir es wollen, kastriert werden. Das hätte bedeutet, dass Millionen von Ferkeln über Tausende von Kilometern transportiert werden. Das wollen wir nicht. (...)

(...) Entgegen Ihrer Behauptung, ist die SPD keine Tierquäler-Partei, sondern wir setzen uns dafür ein, dass die Lebensbedingungen der Tiere sich verbessern. Ich habe mir daher die Entscheidung auch nicht leicht gemacht zuzustimmen. (...)