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Wolfgang Gehrcke-Reymann
DIE LINKE
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Frage von Kilian H. •

Frage an Wolfgang Gehrcke-Reymann von Kilian H. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Gehrke,

ein paar Fragen an Sie als außenpolitischer Sprecher Ihrer Fraktion:

Trotz angedrohter und auch schon verwirklichter Sanktionen gegen Syrien gehen dort die bürgerkriegsähnlichen Kampfhandlungen unaufhaltsam weiter. Menschenrechte werden - soweit sie nicht ohnehin schon seit Jahrzehnten reine Fiktion sind - vor Aller Augen vom Diktator und seinen Truppen mit Füßen getreten. Täglich sterben mehr Menschen, die nichts wollen als ein demokratisches Mitbestimmungsrecht und bürgerliche Freiheiten.

Nun ruft Francois Hollande nach militärischem Einschreiten, weil alles Nichtmilitärische diese untragbaren Zustände offenbar nicht beseitigen kann. Wie steht Ihre Fraktion zu dieser Alternative? Bleibt es bei dem kategorischen "Nein" zu jeder Form militärischer Intervention unter Hinweis auf den Fundamentalpazifismus der Linken und die Souveränität von Syrien (i. e. des Assad-Regimes)?

Falls dem so ist: Wie stehen Sie zur historischen Leistung des Neville Chamberlain? Oder - weniger polemisch - wo ist für Sie die Grenze, ab der Sie ein hilfloses Zuschauen nicht mehr rechtfertigen können?

Grüße
Kilian Haus

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Haus,

ja es bleibt bei unserem Nein. Ich sehe die Menschenrechte bei der größten Zahl der Aufständischen nicht in besseren Händen, eher in schlechteren. Ich halte die Aushöhlung des Völkerrechts mit der Begründung von Interventionen für Menschenrechte für fatal. Die Ergebnisse einer solchen Intervention sind in Afghanistan zu besichtigen.

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Gehrcke