Wilfried Regenhardt
SPD
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Frage von Frank R. •

Frage an Wilfried Regenhardt von Frank R. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Regenhardt,

Wie stehen Sie zu erneuerbaren Energien, insbesondere zu nachwachsenden Rohstoffen?
Wie wollen Sie erreichen, dass trotz des intensiven Anbaus von nachwachsenden Rohstoffen die Artenvielfalt in der Natur erhalten bleibt?

In letzter Zeit stehen nachwachsende Rohstoffe hoch im Kurs. Einmal angedacht zur Verwertung von Restern, Abfällen und Überschüssen, wurde viel geplant und gebaut. Nein reichten die vorhandenen Ressourcen nicht mehr aus und es wird Biomasse plantagenmäßig angebaut. Damit produzieren wir grüne Agrawüsten und die Artenvielfalt in der Natur leidet darunter, vor allen die Insekten und insbesondere unsere Bienen (ich bin Imker). Wenn die Artenvielfalt der Insekten und deren Anzahl zurückgeht, hat das eine negative Wirkung auf die Bestäubung vieler Wild- und Kulturpflanzen. Dazu kommt noch die Gefahr der weiteren und intensiveren Nutzung der „Grünen Gentechnik“ und einen übermäßigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und damit zu einer weiteren Chemisierung der Landwirtschaft. Es wird doch keine Nahrung produziert und somit müssen keine Grenzwerte eingehalten werden.

Antwort von
SPD

Die SPD möchte das in Thüringen existierende Potential eines Anteils von etwa 40 Prozent erneuerbarer Energie am gesamten Energieverbrauch erschließen.

Nachwachsende Rohstoffe sind grundsätzlich als ergänzende Komponente zu anderen Energieträgern anzusehen. Die Möglichkeiten zu ihrer Nutzung sind zwar noch nicht annähernd ausgeschöpft (s.o.), jedoch ist klar, dass ihrem Anteil auf natürliche Weise (Anbaufläche etc.) Grenzen gesetzt sind. Dies trifft auf direkt nutzbare Ressourcen wie Holz ebenso zu, wie auf Ackerpflanzen die einem komplexeren Verarbeitungsprozess zugeführt werden müssen. Im Zuge der industriellen Herstellung von Biokraftstoffen der zweiten Generation entfällt durch die mögliche Ganzpflanzennutzung zumindest objektiv die Einschränkung auf sehr wenige Pflanzenarten. Die Artenvielfalt kann erhalten werden, die von Ihnen beschriebenen Folgen werden bei entsprechender Fruchtfolge vermieden. Besserung hinsichtlich der in der Tat sehr kritikwürdigen Monokulturen ist somit in Sicht.

Die Probleme der Bienenwirtschaft durch den Einsatz chemischer Mittel (siehe aktuell z.B. Bekämpfung des Maisrüsslers) durch Völkersterben oder durch gentechnisch veränderte Pflanzen und den Eintrag von Pollen dieser Pflanzen bei der Vermarktung von Honig sind mir bekannt. Die SPD tritt klar für nicht bienenschädliche, beprobte Bekämpfungsverfahren sowie für ein gentechnikfreies Thüringen ein