Uwe Unger
FREIE WÄHLER
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Frage von Philipp S. •

Frage an Uwe Unger von Philipp S. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Unger,

viele Orte im Barnim sind bisher nicht mit breitbandigem Internet versorgt (darunter Blumberg, Mehrow, Seefeld und Werneuchen (sowie weitere Ortsteile)), Hoffnung auf eine baldige, nachhaltige und performante Lösung besteht nicht.

Breitbandiges Internet ist heute ein Muss für jedes Unternehmen, Orte ohne eine entsprechende Anbindung besitzen einen echten Standortnachteil. Viele Firmen wandern deswegen in ein besser breitbandig versorgtes Gebiet ab oder siedeln sich erst gar nicht an, desweiteren ist es auch ein wichtiger Faktor für Privatpersonen, bei Ihrer Suche nach einem Wohnhort.

Was werden Sie für die baldige und nachhaltige Lösung dieses Problems tun?

Mit freundlichen Grüßen
Philipp Schöning

Antwort von
FREIE WÄHLER

Werter Herr Schöning,

leider komme ich erst jetzt dazu, Ihre Frage zu beantworten. Die Mail hing in meinem Spamfilter.

Wie Sie wissen, hat der Hauptbetreiber der vorhandenen Netze ( und hier meine ich die Festnetzebene ) kein wirkliches Interesse an einem Ausbau des vorhandenen Netzes. Problematisch ist auch, dass auf Glasfaser aufsetztende Technologie immer noch recht teuer ist.
Tja, ISDN war ein ziemlich teurer deutscher Umweg. Die warnenden Stimmen wollte aber damals keiner hören.
Wie Sie eventuell wissen, haben die Freien Wähler Ahrensfelde - Blumberg unter anderem für Mehrow und Umgebung eine der größten Unterschriftensammlungen an unser Amt übergeben. Lange tat sich nichts. Dann wurden wir alle -- inkl. auch unsere Blumberger Bürgerinnen und Bürger mit dem Ansinnen unserer Gemeindeverwaltung überrascht, als Lösung die Ihnen wohl bekannte Richtfunkvariante zu favorisieren.
Diese kommt ja nun doch nicht zum Tragen, weil sie den meisten Bürgern zu teuer ist und außerdem sich nicht genügend Interessenten gefunden haben. Aus rein marktwirtschaftlichen Gründen muß man den Anbieter ja leider verstehen. Abgesehen davon, erachte ich diese Lösung nicht als ideal.
Desweiteren sollte man wissen, dass sich bereits viele Bürger auf die vorhandenen UMTS und jetzt sogar HSDPA - Lösungen umorientiert haben.
Die damit verbundenen Probleme wie Kündigungsfristen usw. machen eine Lösung des Problems auch nicht gerade leichter.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass die großen Stromkonzerne zumindest noch bis vor kurzem an einer Lösung über das Stromnetz gearbeitet haben. Es bleibt leider hier nur abzuwarten welche Ergebnisse dabei erzielt werden können.

Um nun direkt auf Ihre Frage zu antworten:
Ja Sie haben recht, die Ist-Situation ist eine Schande. Dennoch werde ich versuchen eine generelle Lösung anzustreben. Leider müßte man dazu aber nicht nur übergreifend landespolitisch tätig werden, sondern auch noch bundespolitisch. Genau dies versuchen wir ja auch, wenn auch nicht nur aus dem von Ihnen angesprochenen Grunde.

Eine neue Überlegung geht in etwa dahin:
OK - einerseits ist die Telekom nicht bereit die teure Technik für Glasfaser einzusetzen, andererseits sind Ihr Leitungsverlegungen auch zu teuer -- WEIL sie dann ja auch nicht sicher sein kann, dass sich der Kunde nicht für Arcor oder sonstwen entscheidet.
Ansatz ist nun, alle Telekommunikationsunternehen gleichermaßen mit einem noch festzulegenden Obulus für den Ausbau zu belegen!!
Um dies zu erreichen müssten aber viele der jetzigen Landes- und Bundespolitiker ERSTENS grundlegend über diese Probleme informiert sein und dann ZWEITENS zusammenarbeiten. UND GENAU dies will ich versuchen. Also Lobbyarbeit vor ORT und STELLE! Aber zur Abwechslung mal nicht für irgendwelche Konzerne, sondern wie Sie schon richtig erwähnten, für die ansiedlungswilligen Bürger und die kleinen und mittleren Unternehmerinnen und Unternehmer.

Ich hoffe, dass Ihnen meine Ausführungen nicht zu umständlich waren. Es ist aber auch ein verzwicktes Thema.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Frank-Uwe Unger