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Toni Wagner
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Frage von Friedrich O. •

Frage an Toni Wagner von Friedrich O. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Wagner,
Berlin ist eine multi-kulturelle Stadt - leider gibt es jedoch auch einige Bereiche in Berlin, wo die Integration nicht wo wie gewünscht geklappt hat. Ghettorisierung und sich ausgrenzende Subkulturen sind die Folge.
Welche Maßnahmen schlagen Sie als möglicher FDP-Abgeordneter vor, um zukünftig erfolgreicher Migranten in unsere Gesellschaft integrieren zu können?
Mit freundlichen Grüßen
Friedrich Ohnesorge

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Ohnesorge,

Vielen Dank für Ihre Frage. Ich sehe die Probleme der Entwicklung von Ghettos und Subkulturen ebenso wie Sie. Sie sind an vielen Stellen der Stadt ein Zeichen für fehlgeschlagene Integration der letzten Jahre. Die politische Reaktion muss, denke ich, zwei Schwerpunkte haben.

Zum Einen das Durchbrechen der gesellschaftlichen Abschottung. Ich spreche mich hierbei für Maßnahmen aus, die die Kommunikation und den Austausch zwischen den betreffenden Bevölkerungsgruppen fördern. Als Beispiel ist hier eine Initiative aus dem Märkischen Viertel zu nennen, die eine Gemeinsamkeit im Wohngebiet fördert und somit auch kulturelle, religiöse und andere Grenzen vermindert.
Einrichtungen für Jugendliche sowie Stätten, die das kulturelle Miteinander fördern, werden oft durch Vereine erhalten. Diese Initiativen gilt es zu unterstützen. Ein "sich-selbst-überlassen" der betreffenden Kieze und Viertel bringt vor dem benannten Hintergrund nur eine weitere Eskalation/Dramatisierung.

Zum Anderen ist das Entgegenwirken gegen neue Ghettobildungen und Integrationsverfehlung bei jungen Leuten sehr wichtig. Wir müssen aus den Fehlern der Vergangenheit lernen. Eine Pflege und Betreuung von Wohngebieten, die ein lebenswertes und angenehmes Umfeld erhält, ist wichtige Voraussetzungen für ein gesundes gesellschaftliche Zusammenleben. Die Integration in das Bildungssystem ist einer der grundlegendsten Schritte, die wir angehen müssen. Schlechte Bildungsstrukturen und Perspektivlosigkeit haben sich nämlich als bester Mutterboden für Ghettos, Parallelgesellschaften und Kriminalität gezeigt.

Für übergreifend wichtig halte ich das Sprechen einer gemeinsamen Sprache. Deutsch! Ohne entsprechende Sprachkenntnisse wird die Teilnahme an Bildung, Beruf und Gesellschaft fast unmöglich. Kostenfreie Kurse, die den Migranten die Kenntnisse vermitteln sowie eine Bereitschaft zum Teilnehmen sind unerlässlich.

Die Gesellschaft ist gefordert, denn mit Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit, Skepsis und Ablehnung ist Integration unmöglich und die Probleme sind hausgemacht.
Die Migrantinnen und Migranten müssen sich jedoch auch um Ihre Integration in die Gesellschaft bemühen. Das Erlernen der Sprache und die Anerkennung der Werte, die unser Grundgesetz manifestiert, sind Grundvoraussetzung für eine gelungene Teilhabe an der Gesellschaft.

Ich hoffe Ihre Frage angemessen beantwortet zu haben und grüße Sie ganz herzlich.

Toni Wagner