Thorsten Knott
FDP
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Frage von Klaus R. •

Frage an Thorsten Knott von Klaus R. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Knott,

Deutschland steht am unteren Ende der EU-Skala, was in Armut aufwachsende Kinder angeht: Jedes sechste Kind in Deutschland wächst in Armut auf (arm ist, so die herrschende Definition der EU, wer über weniger als 60 Prozent des mittleren Netto-Einkommens in einem Land verfügt).

Hinzu kommt, dass eine Gesellschaft, in der die Angst um den Job, um die Möglichkeit der Aufrechterhaltung des eigenen Status Quo die Mittelschicht längst durchdrungen hat, keine guten Voraussetzungen für glückliche Kindheiten schafft, für Eltern-Kind-Beziehungen, denen der wichtigste Erziehungsfaktor, Zeit, nicht abhanden kommen wird.

Welche Maßnahmen halten Sie für sinnvoll, damit Kinder weder in Armut aufwachsen noch mehr Zeit mit Computerspiel-Helden als den eigenen Eltern verbringen?

Für Ihre Antwort danke ich schon jetzt recht herzlich und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Klaus Riemke

Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Riemke,

vielen Dank für Ihre Frage, die ich Ihnen im Folgenden gerne beantworte.

Familien mit Kindern sind die Hauptbetroffenen von elf Jahren Steuer- und Abgabenerhöhungspolitik in Deutschland. Knapp 40 % Sozialabgaben lassen kaum Luft zum Leben. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer hat diese Bevölkerungsgruppe am stärksten getroffen.

Wir wollen daher in einem Sofortprogramm in den ersten hundert Tagen nach dem Abschluss eines Koalitionsvertrages die Belastungen für Familien zurückfahren, in dem wir zum Beispiel die Mehrwertsteuer für Produkte, welche für Kinder benötigt werden, auf den reduzierten Satz von 7 % senken.

Zudem sollen in Zukunft Kinder bei der Steuererklärung den gleichen Grundfreibetrag wie Erwachsene erhalten. In unserem Vorschlag sind dies 8.000 Euro pro Person. Ein Haushalt mit 2 Kindern würde demnach erst ab einem Gesamteinkommen von 40.000 Euro überhaupt Steuern bezahlen.

Wichtigste Voraussetzung für eine Kindheit in wirtschaftlich geordneten Verhältnissen ist jedoch, dass die Eltern eine sichere und einträgliche Arbeit haben. Hierzu braucht unsere Wirtschaft Wachstum, um auch in Zukunft genügend Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen.

Zudem muss die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch den Ausbau der Betreuung der Kinder ausgebaut werden. Dabei wollen wir in Zukunft vor allem auch auf die Qualität der Betreuung achten, denn frühkindliche Bildung ist die Grundvoraussetzung für gleiche Chancen am Start.

Wichtig ist mir persönlich jedoch auch, in Zukunft die Eltern der Kinder wieder stärker in die Verantwortung zu nehmen. Für die Erziehung tragen sie die Hauptverantwortung, der Staat kann hier nur unterstützend tätig werden.

Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichem Gruß
Thorsten Knott