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Frage von Clemens B. •

Frage an Thomas Mahlberg von Clemens B. bezüglich Verkehr

Lieber Herr Mahlberg,

das Ruhrgebiet als zusammenhängende Metropolregion mit über 5 Millionen Menschen ist das größte Ballungszentrum Deutschlands. Das ist ein riesiges Potential für Kultur und Wirtschaft: So viele Möglichkeiten, so viele Menschen, die bei so kurzen Wegen gemeinsam Großes bewegen könnten. Die Realität ist anders: Der öffentliche Nahverkehr macht im gesamten Ruhrgebiet das Bundes-Schlusslicht, sowohl was den Preis als auch die Qualität der Versorgung angeht. Wer ein Auto hat, klagt über Stau. Die Wege zwischen den Ruhr-Städten sind lang und teuer.

Wie bewerten Sie Mobilität und Infrastruktur im Ruhrgebiet? Welche Rolle spielt dabei der öffentliche Nahverkehr für die Zukunft? Was wird sich ändern, wenn ich Ihnen meine Stimme gebe?

http://www.zeit.de/mobilitaet/2017-02/bus-bahn-oeffentlicher-nahverkehr-studie-grafiken

Gespannt auf Ihre Antwort,
Clemens Binder

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Binder,

ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen und die sehr wichtigen Fragen in Bezug auf den öffentlichen Personennahverkehr im Ruhrgebiet. Mobilität und Infrastruktur sind Kernthemen, die gerade in einer bevölkerungsstarken Region –wie dem Ruhrgebiet – von ganz besonderer Bedeutung sind. Die von Ihnen erwähnte Themenstellung ist in der Politik natürlich ein wichtiges Dauerthema und ich darf Ihnen versichern, dass die CDU in dem Zusammenhang mit den entsprechenden Fachbereichen eng zusammenarbeitet, um die Situation im ÖPNV stetig zu verbessern. Auch ich persönlich bin überwiegend mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs und kann gut nachvollziehen, welche Probleme für den einzelnen Fahrgast von Bedeutung und zu lösen sind. All dies fließt in meine tägliche Arbeit als Politiker ein und bleibt nicht ungehört. Das Thema öffentlicher Personennahverkehr ist sicher ein sehr komplexes und umfangreiches Thema, aber gerne beziehe ich hierzu im Folgenden Stellung.

Aufgrund der hohen Einwohnerzahl sowie der regionalen Dichte, ist gerade der ÖPNV ein wichtiges Thema im Ruhrgebiet, um für die Bevölkerung eine bestmögliche Mobilität zu gewährleisten. Hierbei geht es auch um eine zusammenhängende und gut verknüpfte Städteanbindung. Gerade im vergangenen Jahr haben wir in Berlin viele Verkehrsprojekte für NRW initiiert, u.a. wurde im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans das Großprojekt Rhein-Ruhr-Express (RRX) auf den Weg gebracht. Der RRX wird zukünftig das Premium-Angebot im Regionalverkehr sein und wird das gesamte Ruhrgebiet verbinden sowie eine flächendeckende Erreichbarkeit gewährleisten. Tausende von Pendlern können somit von besseren, schnelleren und zuverlässigeren Wegen profitieren. Das Projekt macht den Schienenverkehr zukünftig noch deutlich attraktiver und wird den Regional-Express schrittweise ersetzen.

Für die Umsetzung wird das bestehende Schienennetz deutlich erweitert, die Bahnhöfe und Gleise werden ausgebaut. Zum Beispiel ist die Strecke zwischen Duisburg und Düsseldorf-Kalkum eine der meist befahrenen Strecken in Deutschland. Um diesen Bedarf bewältigen zu können, werden die vorhandenen Trassen um ein fünftes und sechstes Gleis erweitert. Darüber hinaus werden zusätzliche RRX-Züge angeschafft, so dass auch Verspätungen und Zugausfälle zukünftig besser abgefangen werden können. Ein milliardenschweres Investitionspaket schafft die Grundlage, um diese Pläne zu realisieren. Wir sind sehr froh, dass ab Ende 2018 die neuen RRX-Züge sukzessive zum Einsatz kommen und viele Menschen von den Vorzügen der besseren Vernetzung im Rhein-/Ruhrgebiet sowie in Westfalen profitieren werden. Aus unserer Sicht ein sehr wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Auch das Thema S-Bahnen wird weiter behandelt. 2019 werden 41 neue S-Bahnen für die Rhein-Ruhr-Region angeschafft. Die neuen Züge bieten den Fahrgästen mehr Sitzkomfort, Steckdosen, großzügige Einstiegs- und Mehrzweckbereiche für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste sowie mehr Sicherheit durch Videoüberwachung. Ein ganz großes Ziel ist dabei auch die bessere Anbindung und Vernetzung der einzelnen Fortbewegungsarten. Die Fahrpläne werden besser aufeinander abgestimmt. Zum Beispiel wird zur besseren Vernetzung mit dem Rhein-Ruhr-Express eine Taktumstellung des S-Bahn-Fahrplans vorgenommen. Gerade zur Hauptverkehrszeit soll sich der 15-Minuten-Takt etablieren.

Neben dem Schienenverkehr bleiben auch die Buslinien nach heutiger Planung erhalten, könnten aber z. B. zukünftig durch selbstfahrende Busse ersetzt werden. Dies ermöglicht auch, dass ggf. uneffektive Nachtfahrten optimiert und selbstfahrende Busse nach Bedarf geordert werden könnten. Gleichzeitig wäre auch die Abdeckung im ländlichen Bereich einfacher sicherzustellen.

Im städtischen Nahverkehr werden die U-Bahnen erhalten bleiben, um den Raum für die überirdischen Verkehrswege weiterhin freizuhalten. Darüber hinaus ist auch das Thema Sicherheit im ÖPNV ein wichtiger Baustein im Gesamtpaket. Auch hier arbeiten wir ständig an neuen Konzepten, um den Fahrgästen weiterhin ein sicheres Gefühl zu vermitteln. Dafür sorgen zusätzliche Videokameras sowie vermehrtes Sicherheitspersonal (ggf. in Begleitung von Hunden). Seien Sie versichert, dass ich mich als Duisburger Bundestagsabgeordneter ganz besonders mit unserer Region identifiziere und stets die Belange der Bürgerinnen und Bürger im Blick behalte. Einer der Schwerpunkte auf meiner Agenda ist das Thema Verkehr, für das ich mich besonders einsetze.

Natürlich ist auch Ihre Stimme für unseren Wahlkreis von besonderer Bedeutung, damit wir gemeinsam in Duisburg und dem Ruhrgebiet noch viel bewegen können.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Mahlberg