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Terry Reintke
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Frage von Harald S. •

Frage an Terry Reintke von Harald S.

Meine Idee: Überschüssigen Strom dazu verwenden um den Wasserstand in unseren Kanälen (hinter Wehren) um ca 10 cm zu erhöhen - und bei Bedarf vor Ort in kleinen Wasserkraftwerken zu nutzen.

Was halten Sie davon - oder einer Studienarbeit hierzu?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Anregung.

Sie sprechen ein wichtiges Thema an. Anders als in der Vergangenheit muss sich der Strommarkt künftig an den Eigenschaften der erneuerbaren Energien ausrichten. Zentrale Herausforderung des neuen, auf Wind und Sonne basierenden Stromsystems wird die Synchronisation von Erzeugung und Nachfrage sein. Der wachsende Anteil an Erneuerbaren Energien mit stark schwankendem Stromangebot macht den Einsatz von Speichern, wie Sie ihn ansprechen, hierbei immer drängender. Sicher ist, dass wir eine Vielfalt von Speichern zum Ausgleich von kurz-, mittel- und langfristigen Schwankungen benötigen. Allerdings muss die "Energie-Architektur" immer vor dem Hintergrund der regionalen Besonderheiten geplant werden. Ob die von Ihnen vorgeschlagene Speichertechnologie nützlich sein kann, kommt also immer auf den Einzelfall an.

Insgesamt werden intelligente Speichersysteme und Kopplungen von Stromversorgung, Wärme und Kühlung sowie Elektromobilität bzw. neuartige Kraftstoffe für die Zukunft von großer Relevanz. Hier besteht daher ein immenser Forschungsbedarf, dessen Finanzierung natürlich sichergestellt werden muss. Hier sehe ich vor allem die Bundesrepublik Deutschland in der Pflicht, Fördergelder entsprechend zu priorisieren.

Daher stehen wir Bündnisgrüne dafür, die Energieforschung neu auszurichten und zusätzliche Mittel in die Erforschung von Speicher-, Netz- und erneuerbare Energien-Technologien zu stecken.

Die Struktur der Energieversorgung in den Mitgliedsstaaten liegt nach Art. 194 AEUV im Gestaltungsbereich der Mitgliedsstaaten selbst. Für die Bundesrepublik Deutschland bedeutet dies, dass die Angelegenheiten der Energiewirtschaft Gegenstand der konkurrierenden Gesetzgebung sind. Ihr Einsatz kann daher vor allem innerhalb Deutschlands nützlich sein. Fachpolitische Sprecherin für Fragen der Energiepolitik ist für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Bundestag Frau Dr. Julia Verlinden. Ich möchte Ihnen empfehlen, sich mit Frau Verlinden in Verbindung zu setzten und dort Ihre Vorschläge einzubringen.

Herzliche Grüße
Terry Reintke

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