Svenja Ilona Hahn
Svenja Hahn
FDP
82 %
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Frage von Timo S. •

Werden Sie sich für die Erforschung von Long-COVID und ME/CFS einsetzen?

Nach aktuellen Angaben der WHO sind über 36 Millionen Menschen in Europa von Long Covid betroffen. Viele von ihnen leiden an der schweren neuroimmunologischen Erkrankung ME/CFS, die von allen chronischen Krankheiten mit die geringste Lebensqualität aufweist.

Bislang gibt es weder eine Therapie noch genügend Anlaufstellen für die Betroffenen. Neben dem individuellen Leid verursacht Long COVID auch einen immensen volkswirtschaftlichen Schaden, da viele der Betroffenen nicht mehr arbeiten können und auf Pflege angewiesen sind. Allein für Deutschland wird der wirtschaftliche Schaden im Jahr 2021 auf über 5,7 Milliarden Euro geschätzt.

Mehr Informationen zu ME/CFS finden Sie unter: https://www.mecfs.de/was-ist-me-cfs/.
Mehr Informationen zu Long-COVID finden Sie unter: https://www.mecfs.de/longcovid/

Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung und stehe Ihnen auch für Rückfragen zum Thema jederzeit zur Verfügung.

Svenja Ilona Hahn
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr S.,

 

Vielen Dank für Ihre Anfrage.

Auch ich bin besorgt über die neuen Erkenntnisse im Zusammenhang mit Long-Covid und dem CFS. Deshalb konnte ich dem Bericht zu den Erkenntnissen aus der COVID-19-Pandemie zustimmen.

Mit wenigen Vorbehalten begrüße ich den Bericht des COVI-Sonderausschusses zu den Lehren aus der COVID-19 Pandemie. Der Bericht enthält viele wichtige Punkte, darunter klare Aufforderung an die Kommission zu mehr Transparenz bei der gemeinsamen Beschaffung von Impfstoffen und der Entwicklung einer Strategie zur Bekämpfung von postakuten Infektionssyndromen (Long-Covid). Allerdings gilt es noch einmal zu betonen, dass bei der globalen Versorgung mit Impfstoffen nicht der Patentschutz den limitierenden Faktor dargestellt hat. Dies haben wir auch im Bericht festgehalten. Eine Aufweichung des bestehenden TRIPS-Abkommens lehnen wir grundsätzlich ab. Dies gilt ebenfalls für die geforderten permanenten Transferzahlungen.
 

Für die nationale Versorgung und die Anlaufstellen vor Ort sind wiederum die Mitgliedsstaaten zuständig. Das Bundesgesundheitsministerium kann dazu sicher Auskunft geben.

Auch meine Kollegen im Deutschen Bundestag arbeiten an diesem Thema. Ich empfehle Ihnen, sich an Herrn Dr. Andrew Ullmann MdB von der FDP-Bundestagsfraktion zu wenden. In Zukunft wird es vor allem darauf ankommen, die gewonnenen Erkenntnisse zu teilen und allen Mitgliedsstaaten schnell zugänglich zu machen. Für die medizinische Forschung im Allgemeinen stellt die Europäische Union unter anderem über das Horizon-Programm erhebliche Mittel zur Verfügung, was ich unterstütze. Bereits im Juni 2020 hat das Europäische Parlament eine Resolution zur entsprechenden Thematik ME/CFS verabschiedet.
Ich kann Ihnen versichern, dass ich mich weiterhin für die Unterstützung der medizinischen Forschung auch in diesem Bereich einsetzen werde.

Ich hoffe meine Antwort konnte Ihnen weiterhelfen

Beste Grüße

Ihre Svenja Hahn

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FDP