Susanne Melior
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Frage von Heike B. •

Frage an Susanne Melior von Heike B. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Susanne Melior,

wie positionieren Sie sich bezüglich der CAM- complementary and alternative medicine? Wir, ANME-NGO, denken es sollte mehr Geld in die Forschung dieser Verfahren investiert werden, damit sie den EU Bürgern erhalten bleiben und nicht wegen "mangelnder Beweise" weggestrichen werden! Immerhin nutzen laut Umfragen der Cambrella Studie/Projekt mehr als 100 Millionen Menschen in der EU diese Verfahren. Das Ergebnis dieses von der EU beauftragten CAM research networks war u.a., die Empfehlung zu mehr Forschung im CAM Bereich. Setzen Sie und Ihre Partei sich hierfür ein?

MfG
Heike Brunner PR-ANME-NGO

Susanne Melior
Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Brunner,

die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im Europäischen Parlament haben sich seit sehr vielen Jahren intensiv für Komplementärmedizin und Wahlfreiheit für die Patienten eingesetzt. Bereits 1992 gab es die erste Gesetzgebung zu homöopathischen Arzneimitteln mit dem Versuch, ihre Gleichbehandlung zu sichern. Bei den bestehenden unterschiedlichen Traditionen in der EU war dies nicht einfach. Die vereinfachte Registrierung und direkte Marktzulassung gründen sich auf diese Gesetzgebung. Die Mitgliedstaaten sind verpflichtet, ohne Nachweis einer therapeutischen Effizienz homöopathische Produkte mit entsprechendem Etikett zu registrieren.

Sie, Frau Brunner, die Sie für ANME anfragen, wissen auch, dass insbesondere im Bereich Anthroposophie bei einigen Mitgliedsländern Traditionen und damit auch Sympathien extrem unterschiedlich sind. Deutschland hat beispielsweise eine Tradition, die aber nicht die Mehrheit in der EU spiegelt.

Aus Gesprächen und Beratungen der sozialdemokratischen Abgeordneten mit ECHAMP (Europäischer Dachverband, dem auch ANME angehört), wissen Sie um unsere Bemühungen. Wir waren zum Glück im gesamten Bereich der pflanzlichen Arzneimittel erfolgreich. Auch hier war es nicht einfach, gegen den Widerstand von Abgeordneten und vielen Mitgliedstaaten einen Konsens in der EU zu erzielen. Dank der deutschen Sozialdemokraten im Europäischen Parlament ist es im März 2004 gelungen, die Gesetzgebung zu pflanzlichen Arzneimitteln zu beschließen und im September desselben Jahres einen eigenständigen Ausschuss zu pflanzlichen Arzneimitteln bei der Arzneimittelagentur EMA in London zu gründen. Den vereinfachten Marktzugang für pflanzliche Produkte gesichert zu haben ist bis heute ein großer Erfolg.

Sie sehen, Frau Brunner, am Einsatz deutscher Sozialdemokraten für pflanzliche Arzneimittel und alternative Heilmethoden hat sich nichts geändert.

Mit freundlichen Grüßen
Susanne Melior