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Stephan Meyer
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Frage von Wolfgang D. •

Frage an Stephan Meyer von Wolfgang D. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Wie stehen sie zum Glyphosat Verbot, Beenden der Massentierhaltung und Stärkung der Bio-Landwirtschaft?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr D.

der Einsatz von Glyphosat sollte schnellstmöglich beendet und die Entwicklung von umweltverträglicheren Alternativen stark vorangetrieben werden. An vielen Orten in Deutschland findet sich zu viel Nitrat im Grundwasser. Hauptgrund ist der übermäßige Einsatz von Dünger in der Landwirtschaft. Zu hohe Nitratwerte im Grundwasser stellen ein Problem dar, weil sie zu einem hohen Aufwand bei der Trinkwasseraufbereitung führen können. Denn in Deutschland werden mehr als 70 Prozent des Trinkwassers aus Grundwasser gewonnen.

Die Landwirtschaft kann also einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, den Nährstoff- und Schadstoffeintrage in Gewässer zu verringern. Dazu gehört die sparsamere Düngung mit Stickstoff sowie der gezieltere Einsatz von Düngemitteln durch technische Verfahren. Hier bedarf es in den kommenden Jahren intensiver Forschungsanstrengungen zur weiteren Reduzierung des Düngereinsatzes in der Landwirtschaft Auch der Bodenschutz und Maßnahmen gegen Erosion gehören dazu.
Wir unterstützen moderne, sensorgestützte Verfahren in der Landwirtschaft, um den Dünge- und Pflanzenschutzmitteleinsatz so gering wie möglich zu halten.

Die Sicherung des Tierwohls hat für uns eine hohe Priorität und der Schutz des Tieres ist bei der Haltung entsprechend zu berücksichtigen.
Tierschutz und Tierhaltung sind aus meiner Sicht einvernehmlich zu gewährleisten und sollen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Mir geht es nicht um die Frage, wie viele Tiere in einem Stall stehen, sondern wie die Bedingungen für jedes einzelne Tier in einem Stall aussehen. Hier ist ein moderner Stall mit vielen Tieren oftmals artgerechter, als so manche Anbindehaltung im tiefen Oberbayern.

Der ökologische Landbau hat zweifelsohne positive Wirkungen. Durch den Verzicht auf chemisch-synthetische Düngemittel und Pestizide werden erhebliche Mengen Energie eingespart, klimaschädliche Emissionen vermindert und die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt noch besser geschützt als beim konventionellen Anbau. Auch die Nährstoffbelastung in Gewässern wird reduziert.. Die Öko-Förderung ist notwendig. Sie soll geringere Erträge und höhere Kosten kompensieren, die die Landwirte mit diesen Anbauverfahren in Kauf nehmen. Die Mittel der Förderrichtlinie „Ökologischer/Biologischer Landbau (ÖBL/2015)“ werden zu 75 Prozent aus EU- und zu 25 Prozent aus nationalen Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) finanziert. An der GAK sind der Bund mit 60 Prozent und der Freistaat Sachsen mit 40 Prozent der Mittel beteiligt. Die sächsischen Mittel werden auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes bereitgestellt. Das möchte ich gerne weiter fortsetzen.

Gern stehe ich für Rückfragen zur Verfügung.

Herzliche Grüße

Stephan Meyer