Silvia Brünnel, Bündnis 90 / Die Grünen
Silvia Brünnel
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Frage von Alina M. •

Sehr geehrte Frau Brünnel, wie ist Ihre persönliche Ansicht zu gendersensibler Sprache?

Sehr geehrte Frau Brünnel,

ich möchte Sie gerne fragen, wie Ihre Haltung zur gendersensiblen Sprache ist. Denken Sie, es ist ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichberechtigung, da sich hierbei auch Menschen angesprochen fühlen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen, oder empfinden Sie die Debatte darum eher irrelevant bzw. deplatziert? Nutzen Sie eventuell selbst gendersensible Sprache in Form von Sternchen, Unterstrichen, Doppelpunkt oder lehnen Sie diese ab?
Auf Ihre ausführliche Antwort freue ich mich sehr !

Mit freundlichen Grüßen

Alina M.

Silvia Brünnel, Bündnis 90 / Die Grünen
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Alina M.,

Sprache ist ein Spiegel der Zeit, sie befindet sich stets im Wandel und passt sich den gegenwärtigen Vorstellungen der Gesellschaft an. Je nach Gebrauch kann Sprache integrieren oder ausgrenzen bzw. unsichtbar machen. Deshalb befürworte ich geschlechtergerechten Sprachgebrauch, denn unsere Gesellschaft ist divers und sollte so auch abgebildet werden.

Studien zeigen, dass eine Nicht-Benennung Einfluss auf unsere Vorstellungen haben. Bei der Verwendung des generischen Maskulinums wird zunächst eine männliche Person assoziiert, erst anschließend erfolgt eine Interpretation, ob eine Frau mitgemeint ist.

Zudem konnte nachgewiesen werden, dass Frauen und Mädchen einen Beruf ansprechender finden, wenn die Berufsbezeichnung in männlicher und weiblicher Form aufgeführt wird. Insbesondere Mädchen bewerten dann männlich dominierte Berufe als zugänglicher und als realistische Option bei ihrer Berufswahl. Eine diverse Sprachgestaltung kann deshalb zu einer gleichberechtigteren und diskriminierungsärmeren Gesellschaft beitragen.

Wir GRÜNEN gendern, denn – eine geschlechtergerechte Sprache kann einen Beitrag zur Sichtbarkeit leisten. Wir bevorzugen – neben dem Gebrauch von neutralen Formen wie die Studierenden – das Gendern mithilfe des Gendersternchens. Der Vorteil hierbei ist, dass, neben der Sichtbarkeit der weiblichen und männlichen Form, das Sternchen als Platzhalter für die Personen steht, die sich nicht mit den dichotomen Geschlechterkategorien identifizieren möchten oder können.

Mit freundlichen Grüßen

Silvia Brünnel